Somalia, Ost-Afrika, 1993. Der Diktator Mohamed Farrah Aidid hat die Macht über große Landstriche übernommen und nutzt diese, um die Hilfslieferungen der UNO-Friedenstruppen an die hungernde Bevölkerung zu verhindern, um das Machtmonopol zu behalten. Bislang sind über 300.000 Menschen der Hungersnot und den Folgen des Krieges zum Opfer gefallen.
Die US-Regierung entsendet Truppen der Rangers und der Delta-Force in die Hauptstadt Mogadischu, um die Blauhelme zu unterstützen und den indirekten Völkermord Aidids zu unterbinden. Dieser lässt sich durch die US-Truppen jedoch nicht abschrecken und verstärkt die Bewaffnung seiner Anhänger.
Die Amerikaner holen zum Gegenschlag aus und planen einen Spezialeinsatz in einem von Aidid kontrollierten Bezirk Mogadischus. Am dritten Oktober um 15:42 Uhr sollen vierzig Delta-Force-Soldaten in einen Unterschlupf der Aidid-Anhänger eindringen, um dort führende Offiziere des Diktators zu stellen und in eine US-Basis zu bringen. 75 Ranger sollen ihnen dabei von vier Black Hawk Kampfhubschraubern aus Rückendeckung geben, bis sie die Gefangenen sicher in den Konvoi verfrachtet haben und sich zurückziehen können.
Doch was als eine Sechzig-Minuten-Aktion geplant war, verläuft ganz anders. Durch Vorposten vorgewarnt, wappnen sich die Aidid-Anhänger rechtzeitig, wodurch es der Guerilla gelingt, einen der Black Hawk Hubschrauber abzuschießen und zur Notlandung im feindlichen Gebiet zu zwingen. Als nun auch ein Ranger direkt beim Abseilen aus einem der anderen Hubschrauber abstürzt, überschlagen sich die Ereignisse. Nicht nur stürzt noch ein zweiter Black Hawk über Feindesland ab, auch verirrt sich der Konvoi der Militärfahrzeuge in den verbarrikadierten Strassen Mogadischus, bis schließlich einhundert US-Soldaten mitten im feindlichen Gebiet eingeschlossen sind. Aus sechzig geplanten Minuten werden sechzehn Stunden verzweifelten Kampfes um Leben oder Tod inmitten des feindlichen Stadtviertels.

Der Antikriegsfilm basiert auf einer wahren Begebenheit und zeigt recht schonungslos, was sich im Chaos eines Bürgerkrieges abspielt. Fremdländische Soldaten, von den einen umjubelt, werden von anderer Seite in erbarmungsloses Kreuzfeuer genommen. Nicht nur die nervliche Belastung der Männer, die mitten in die Zentrale des Gegners vorstoßen sollen, auch die Hilflosigkeit bei einem Fehlgehen des Kommandos werden deutlich und detailgetreu dargestellt.
Die beständige Ohnmacht der eingeschlossenen Truppen vermag dem Zuschauer leider hin und wieder die Spannung zu nehmen, zumal gerade die Szenen der Nacht in den zerschossenen Häusern ein Auseinanderhalten der Soldaten und somit eine Identifizierung mit den Personen erschweren. Dies macht das Geschehen zwar authentisch, erschwert jedoch die Verfolgung der Geschichte der Kameraden. Die Schauspieler Sam Shepard, Tom Sizemore und Josh Hartnett gehen hierbei jedoch in der Masse der Ereignisse etwas unter. Ansonsten überzeugt der Film jedoch durch gute Soundeffekte und wurde dafür und für den Schnitt sogar mit einem Oscar ausgezeichnet.

Leider ist bei der DVD das Bonusmaterial kaum erwähnenswert, könnte man sich doch einige Features bezüglich der geschichtlichen Gegebenheiten oder des "Making of" vorstellen. Neben der extrem einseitigen Sprachauswahl von Deutsch und Englisch sowie der Untertitelwahl "Deutsch" finden sich lediglich die übliche Trailershow und drei verschiedene Audiokommentare. Einzig erwähnenswertes Feature ist die eher spärliche Filmografie.

Black Hawk Down ist zwar einer der härtesten Antikriegsfilme, vernachlässigt jedoch zu sehr die persönlichen Schicksale der Kameraden. Der historische Hintergrund wirkt anziehender als die Schauspieler, sodass der Film neben anderen Werken wie "Der Soldat James Ryan" wohl kaum Erwähnung finden wird. Zwar haben sich Jerry Bruckheimer und Ridley Scott die zwei Oscars redlich verdient, die Gegenstände der Auszeichnung zeugen aber schon davon, dass Black Hawk Down erfolgsmäßig weder "Staatsfeind Nr.1" noch "Gladiator" gerecht werden wird.

USA, 2001
DVD