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 Der stille Don

Regisseure: Sergei Bondarchuk
Schauspieler: Rupert Everett, Delphine Forest
Verlag: MIG

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Der Film "Der stille Don" ist die filmische Umsetzung des gleichnamigen Buchs von Michail Scholochow. Der Roman ist eines der wichtigsten Dramen russischer Literatur. Scholochow hat 1965 den Literatur-Nobelpreis dafür erhalten.

Die Handlung spielt zur Zeit des ersten Weltkriegs und der folgenden Bürgerkriegszeit in Russland. Im Mittelpunkt steht das Schicksal des Donkosaken Grigori Melechow, der erst im Weltkrieg und später auf beiden Seiten der Bürgerkriegsarmeen kämpft. Hierbei setzt die Geschichte auf das Zusammenspiel von wichtigen politischen und kriegerischen Ereignissen in Russland und die Ereignisse um Melechows Familie. Der Hauptcharakter steht privat zwischen zwei schönen Frauen, die eine liebt er, mit der anderen ist er verheiratet. Weitere auch für den Film wichtige Bezugspersonen sind die Eltern und die Schwester des Kosaken.

Im Verlauf der Kriege steigt Melechow immer weiter in der Hierarchie der Armee auf, muss aber schließlich die Niederlage seiner weißen gegen die rote Armee hinnehmen und wechselt die Seiten. Hier nimmt das Drama seinen Lauf und Melechow gerät in immer größere Gefahren und wird auch von privaten Schicksalsschlägen getroffen.

Auf der DVD befindet sich kein Zusatzmaterial, der Film ist in zwei Teile aufgeteilt, die jeweils separat gestartet werden müssen. Mögliche Sprachen sind deutsch und englisch.

Die Geschichte von Melechow, eingebettet in die spannende Zeit der russischen Revolution und des Bürgerkriegs bietet ohne Zweifel jede Menge Stoff für ein gutes Drama und wohl auch für einen guten Film. Doch bleibt hier trotz der bekannten Schauspieler (Rupert Everett spielt Grigori Melechow, Fahrid Murray Abraham dessen Vater Pantelej Prokofjewitsch Melechow) nur zu konstatieren, dass viel von diesem Potential verschenkt wurde. Man merkt dem Film in fast jedem Moment seine Zweitklassigkeit an, sei es bei Schlacht- und Prügelszenen oder auch bei Liebesszenen oder bei der Geburt des ersten Kindes. Weder die Schauspielerinnen und Schauspieler, noch die Komparsen oder Requisiten sind durchgehend überzeugend.

Weiterhin wirkt es etwas bemüht, die stilistischen Mittel der literarischen Vorlage um jeden Preis mit in den Film übernehmen zu wollen. Die gelegentlichen Verweise darauf, dass der Don weiterhin still und majestätisch durch das Land fließt, passen nicht zum und in den Film. Genauso wenig wie ein phasenweise auftauchender Erzähler aus dritter Perspektive, der gleichwohl nötig für das Verständnis der geschichtlichen Entwicklungen ist.

Auch ist der Film mit insgesamt drei Stunden, aufgeteilt in zwei Teile, viel zu lang. Es ist durchaus nachzuvollziehen möglichst nah am Original bleiben zu wollen. Die filmische Umsetzung krankt aber dadurch an unnötigen Längen und einigen wenig spannenden Passagen.

Insgesamt hat die Handlung aber dennoch ihre Stärken, sodass dem Film manche der Unzulänglichkeiten nachgesehen werden können. Gerade die Entwicklung der Charaktere um Grigori Melechow herum wirkt glaubhaft und in sich konsequent. Daher ist der Film trotz aller Schwächen sehenswert, wenn er auch sicher nicht an die Romanvorlage herankommt.

Andreas Schmidt



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 9120027346323 | Erschienen: 29. September 2011 | FSK: 12 | Laufzeit: 180 Minuten | Preis: 12,99 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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