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 Benjamin fliegt zu den Sternen

Serie: Benjamin, Band 2
Autoren: Alberto Varanda
Illustratoren: Alberto Varanda
Übersetzer: Delia Wüllner-Schulz
Verlag: Toonfish Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Mit mildem Spott, einem Seufzen ob der Ausweglosigkeit seines Tuns, gelegentlich aber auch mit treffsicherer Ironie nimmt Schnecke die Aktionen und Träume Benjamins kommentierend hin. Sie ist zur Stelle, um ihn zu unterstützen, zurechtzuweisen, anzuleiten oder aufzuhalten – auch, wenn es ihr sinnlos erscheint, kennt sie doch ihren kleinen Spielpartner. Oder - aus ihren Stielaugen betrachtet - eher großen Spielpartner.
Und auch wenn Benjamin den Mond aus dem Wasser fischt, an einem Faden aufhängt oder sich um seinen Zustand sorgt, unterstützt sie ihn. Selbst wenn der Junge mit einem Buch zu den Sternen fliegen will, hält sie ihn nicht zurück, weiß sie doch, wie sehr Fantasie Flügel verleihen kann.

Seit Band 1 "Benjamin angelt sich den Mond" ist es aktenkundig: Der Spanier Alberto Varanda vermag nicht nur Fantasy-Comics zu kreieren, die ihresgleichen suchen, oder Helden in dramatischen Drachenkämpfen zu inszenieren. Er kann auch leise. Und philosophisch. Und lustig. Und wunderschön.
All das ist "Benjamin". Der kleine Kerl nimmt den Leser mit auf eine Reise ins Land der Fantasie, in die Welt seiner Gedanken und Träume, in die verrückten Aktionen eines Kindes, das versucht, das Magische hinter den Dingen zu erspähen, die Seele des Daseins zu ergründen und das weite Feld zwischen sinnfreiem Tun und zielgerichtetem Chaos auszuloten.

Man mag Benjamin vergleichen mit Calvin oder dem Kleinen Prinzen, ihn zu deren Nachfolger ernennen oder als Steigerung glorifizieren – doch gerecht wird man Alberto Varanda und seiner Schöpfung damit nicht. Benjamin ist einfach nur Benjamin. Einmalig und unvergleichbar.
Der übergroße Kopf, die riesigen Kulleraugen scheinen fast einem japanischen Manga entlehnt, die akkuraten Zeichnungen und erdigen Kolorierungen den eigenen Fantasy-Kreationen nachempfunden, kommt es dem Autor doch einzig und allein auf die philosophische Tragweite seiner meist einseitigen Geschichten an. Er stellt grundsätzliche Fragen, lässt die Dinge nicht an ihrem angestammten Platz und stellt alles und jeden in Frage, einzig um herauszuarbeiten, wie sehr doch die Fantasie einen Menschen beflügeln kann. Und das ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern in der Mehrzahl auch sehr lustig – immer aber nachdenkenswert und lehrreich. Nicht im Sinne eines pädagogischen Zeigefingers, sondern einzig und allein, um die eigene Sichtweise und Handlungsweise zu hinterfragen, dem Leben und der Fantasie abseits der ausgetretenen Pfade eine Chance zu geben.

"Benjamin fliegt zu den Sternen" ist ein Comic-Juwel, das man unbedingt jedem Menschen schenken sollte, den man mag oder lieb hat – egal ob klein oder groß, jung oder alt. Jeder kann mit Benjamin etwas anfangen!

Eine Leseprobe gibt es hier auf der Website des Toonfish-Verlags.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 5. Januar 2012 | ISBN: 9783868699111 | Originaltitel: Petit Pierrot: Approcher les étoiles | Preis: 15,95 Euro | 51 Seiten | Sprache: Deutsch

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