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Cain ist ein Engel auf Erden und gehört einem Sonderkommando an, das für die Balance zwischen Engeln und Dämonen, das Kräfteverhältnis der beiden Seiten auf Erden, zuständig ist. Als dann der magische Kelch, welcher von Merlin damals geschaffen wurde, gestohlen wird, beginnt eine rasante Jagd auf den Dieb. Denn sobald sieben Zutaten in den Kelch gegeben wurden, kann der Besitzer die Menschen- und Mythenwelt beherrschen. Die Halbdämonin Leraja, Tochter der Höllenfürstin, hat - wie Cain - den Auftrag den Kelch zu beschaffen und so kreuzen sich die Wege der Feinde ein ums andere Mal. Leraja beschließt ihre weiblichen Vorzüge gegen Cain einzusetzen und dieser scheint nicht abgeneigt zu sein ...
"Engelslust" ist ein weiterer erotischer Roman von Inka Loreen Minden, die unter dem Pseudonym
Lucy Palmer bereits etliche Werke in diesem Genre veröffentlich hat.
Nachdem der Leser zuletzt dem
Piraten(liebes)leben folgen durfte, treiben diesmal (unartige) Engel und Dämonen ihr Unwesen in der menschlichen Welt. Auffallend ist hierbei die Tatsache, dass von vielen möglichen Elementen immer mal wieder eine exponierte Idee in die Geschichte eingebaut wird. So treffen neben den Protagonisten, die durchaus blitzschnell durch Portale reisen oder sich unheimlich schnell fortbewegen können, auch Magier, der Elfenkönig und ein ganzes Elfenkönigreich auf den Leser. Kleine Blitze werden zum Rasieren benutzt und die Engel besitzen allesamt Smartphones mit allerlei nützlichen Apps.
Was auf den ersten Blick etwas wirr und wild gemischt erscheint, ist auch wirklich wild gemischt, aber Inka Loreen Minden gelingt es, diesen Mix als unheimlich spannende Geschichte zu erzählen, so dass die lasziven Passagen beinahe in den Hintergrund rücken, da der Fortgang der eigentlichen Rahmenhandlung meist mehr fesselt als die lässigen Akte zwischendurch. Die Spielwiese der Protagonisten ist dabei recht begrenzt ausgefallen und bleibt im normalen Rahmen. Dabei wird eine angenehme Distanz gewahrt, so dass keinem Leser bei der Schilderung von Folterkellern angst und bange werden muss, wenn dies nicht den Vorlieben entspricht.
Generell bedient sich Minden auch in diesem Werk wieder einer gemäßigten Sprache und lässt damit verlockende Szenen im Kopf entstehen, ohne durch zu grobe Wortwahl zu verschrecken. Allerdings erscheint der Übergang zwischen Geschichte und Bettgeschichten an einigen Stellen etwas hart, so dass ein merklicher Bruch zwischen den beiden Aspekten spürbar ist. Über weite Teile liest sich das Werk wie eine interessant zusammengestellte Geschichte, um dann immer wieder für Sex unterbrochen zu werden, was sprachlich eben auffällt.
Kurzum: Engel und Halbdämonin bieten eine spannende Fantasy-Mischung, von allem ein wenig und im Endeffekt ein großes Ganzes. Die Handlung ist an einigen Stellen zwar unlogisch und romantisch-verklärt, lockert aber immer wieder durch die eingestreuten eindeutigen Szenen etwas auf. Das liebevolle Necken der Protagonisten lässt diese trotz ihrer eigentlichen Feindschaft eine schnulzige, dreckige Geschichte erleben, die zu überzeugen weiß.
Weitere Information gibt es auf der Webseite der Autorin.