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 Der Fremde im Spiegel

Autoren: Erika Kroell
Verlag: KBV

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ausgerechnet zur Weihnachtszeit ereignet sich am Johannisberg im rheinländischen Bad Neuenahr-Ahrweiler ein grausamer Mord. Ein in der Gegend hinlänglich bekannter Bauunternehmer wird zusammen mit seiner Ehefrau im Schlaf mit einem Hammer erschlagen. Daniela Flegel und Maxine Kraut von der Kriminalpolizei in Ahrweiler übernehmen den Fall und müssen schon bald feststellen, dass der Sohn der Familie seit der verhängnisvollen Nacht spurlos verschwunden ist. Aber nicht nur er steht seitdem auf ihrer Fahndungsliste, auch eine Gruppe von Einbrechern war zur Zeit des Mordes in der wohlhabenden Gegend aktiv und hat einige Nachbarhäuser ausgeraubt.

Fast zur gleichen Zeit entdeckt ein Jäger im Wald unweit der belgischen Stadt Eupen einen Mann, der trotz eisiger Temperaturen und einiger Schichten Erde auf seinem geschundenen Körper, schwache Lebenszeichen von sich gibt. Völlig unterkühlt und mit schwersten Verletzungen am Kopf wird dieser in ein Krankenhaus gebracht, kann sich aber noch Wochen danach nicht an seine Herkunft erinnern. Doch wie im Leben üblich, hat der Zufall seine Hände im Spiel und so treibt es den Unbekannten nach Deutschland, wo am Heiligen Abend zwei Menschen ihr Leben ließen.

Für die Aufklärung des brutalen Doppelmordes an einem Unternehmerehepaar schickt Erika Kroell erneut ihre beiden ungleichen Ermittlerinnen Daniela Flegel und Maxine Kraut ins Gefecht, die dem Leser bereits von früheren Fällen her bekannt sein dürften. Während Oberkommissarin Daniela Flegel sogar am Tatort mit High Heels erscheint und viel Gespür für die Gefühle von Opfer und Täter beweist, fällt Hauptkommissarin Maxine Kraut vor allem durch ihr burschikoses Verhalten und ihre sehr direkte Art auf. Ein eingespieltes Team, das nicht nur Männern gekonnt auf den Zahn fühlt, sondern auch das weibliche Geschlecht auszuhorchen weiß. Aber nicht nur sie beschäftigen sich mit grausam verübten Verbrechen, auch ein belgischer Kommissar ist diesmal mit an Bord - auch wenn dessen Beharrlichkeit zum Teil auf privaten Gründen basiert.

Mit "Der Fremde im Spiegel" ist der aus dem Rheinland stammenden Autorin Erika Kroell ein spannender und sehr nah am realen Leben angesiedelter Kriminalroman gelungen, der vor allem durch seine glaubwürdig in Erscheinung tretenden Figuren gut zu unterhalten weiß. So verfolgt der Leser bereits auf den ersten Seiten des Buches eine Familie bei ihrem Weihnachtsessen, spürt die auftretende Spannung zwischen den Beteiligten, die sich in einem überstürzten Aufbruch der Kinder entlädt. Schon allein hier beweist Erika Kroell, dass sie es mit knappen Worten versteht, Stimmungen und Handlungsweisen nachvollziehbar darzustellen und den Leser in eine Mordermittlung zu katapultieren, die - neben einige Überraschungen - auch dramatische Momente und viel kriminalistische Kleinarbeit bereithält.

Fazit:
"Der Fremde im Spiegel" ist ein kurzweilig zu lesender und spannend arrangierter Kriminalroman, der vor allem von interessanten Verstrickungen und authentisch dargestellten Figuren lebt.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 1. September 2011 | ISBN: 978-3942446228 | Originaltitel: Der Fremde im Spiegel | Preis: 9,50 Euro | 261 Seiten | Sprache: Deutsch

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