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Geradezu besessen ist die hübsche Artemis vom Mond. Fast alles würde sie dafür tun, ihn in seiner ganzen Pracht bewundern zu können. Doch das Blätterdach des Waldes verdeckt den Himmel, so will sie versuchen aus der Höhe einen besseren Blick zu erhalten. Allerdings hat der widerliche Rufo mit seiner Band das Baumhaus für sich eingenommen, der nur eines von dem Mädchen will - sie soll sich ihm hingeben. Schließlich ist er der Stärkste, Tollste und ... zumindest glaubt er all das von sich. Reisig jedoch kommt der jungen Artemis und ihrem Brüderchen zuhilfe. Dabei wird der Junge, der mit den Tieren sprechen kann, zum Opfer Rufos und seiner Jungs. Aber nur eines ist Reisig wichtig - Artemis, soll sich in Sicherheit bringen!
Artemis gelingt es gemeinsam mit ihrem Bruder zu entkommen und sie gelangen an den Ort, der ihnen einen wunderbaren Blick auf den Mond bietet: Der Turm des Verrückten. Nur kurze Zeit später wird es allerdings an diesem Platz einen schicksalhaften Unfall geben, der das Leben aller grundlegend verändert ...
Märchenhaft wie bereits das Cover dieses Einteilers, ist die gesamte Erzählung "Das Zeichen des Mondes". Diese bezaubernde Geschichte ist so vieles - traurig, bewegend, mitreißend, tragisch und einfach wundervoll. Den Künstlern Enrique Bonet, der das Szenario schrieb und José Munuera (Die Chroniken von Sillage, Spirou & Fantasio), der dieses mit Bildern füllte, verdanken die Leser diese magische Geschichte, die Elemente des Rotkäppchen-Märchens auf eindrucksvolle Weise nutzt.
Von zauberhafter Wirkung sind die schwarzweißen Zeichnungen Munueras, auf denen sich die Personen vor oftmals aquarellierten Hintergründen in Szene setzen. Mit seinen Bildern überträgt er die Stimmungen mit voller Wucht, die Abwesenheit von Farbe nimmt diese Wirkung keinesfalls zurück, sondern verstärkt sie eher. Hin und wieder gibt es dann aber doch einen Farbtupfer, denn Artemis tritt zu gegebener Zeit in ihrem weinroten Umhang auf. Grandiose großformatige Zeichnungen und Bilder, die sich in mehrere einzelne Panels aufbrechen, zeugen von der großen Kunstfertigkeit des Zeichners.
Zu Beginn jedoch wirken die Figuren Munueras' zu sehr wie aus einem Funny, haben humoristische Züge. So dauert es einige Seiten bis der Leser versteht, in welche Richtung die Geschichte gehen soll, welche Stimmung hier vorherrscht. Die Zeichnungen der Personen stehen da zunächst deutlich im Kontrast zur Ernsthaftigkeit der Geschichte. Ist diese Ungewohntheit aber überwunden, bleibt eine Erzählung, die tief berührt.
Sehr stilvoll wurde das Papier für diesen Comicband in einem sanften Beige gewählt. Darauf wirken die Zeichnungen umso intensiver. Insgesamt ist "Das Zeichen des Mondes" ein Schmuckstück für jeden Comic-Liebhaber und Freund von märchenhaften Erzählungen!