Britische Krimiserien gibt es viele. Doch wie wäre es einmal mit einem Detective, der seine Fälle genauso genial löst wie Sherlock Holmes, herzerfrischend unkonventionell ist, knallhart gegen brutale Mörder vorgeht und trotz gefährlicher Wutausbrüche einen herzerweichenden Charme besitzt? Wem das gefällt, der ist bei Detective Chief Inspector John Luther genau richtig. Denn der schwarze Riese mit dem unverkennbaren Gang kennt keine Grenzen, wenn es darum geht, Londons Bevölkerung vor Pädophilen, Psychopathen und kaltblütigen Mördern zu schützen.

Luthers erster Fall beginnt nach einer siebenmonatigen Auszeit vom Polizeidienst, die durch umfangreiche Ermittlungen zum Sturz des pädophilen Mörders Henry Madsen bedingt war. Doch der Londoner Ermittler wurde von eventuellen Vorwürfen freigesprochen und stürzt sich voller Elan in seinen nächsten Fall. In diesem geht es um den Mord an einem Ehepaar und ausgerechnet dessen liebenswerte Tochter soll ihn begangen haben. Doch die Mordwaffe fehlt und mit ihr jeder greifbare Beweis, dass die Astrophysikerin Alice Morgan schuldig ist. Deshalb kommt es zu einem intellektuellen Kampf zwischen den beiden hochintelligenten Rivalen, der einen überraschenden Verlauf nimmt. Aber nicht nur eine Soziopathin und deren perfide inszenierte Spielchen stehen auf dem Programm, auch der brutalen Tötung zweier Polizisten, dem angekündigte Mord an einer jungen Mutter oder dem verräterischen Komplott eines guten Freundes muss Luther nachgehen und gerät dabei nicht nur einmal in Lebensgefahr.

Gespielt wird der eigenwillige Detective von Idris Elba, dem die Rolle wie auf den Leib geschneidert ist. Egal ob er einen Verbrecher jagt, von Selbstzweifeln zerfressen wird oder mit seiner Ex-Ehefrau Zoe streitet: All das spielt er mit einer Intensität, die den Zuschauer für ihn einnimmt und seine Rolle glaubwürdig macht. Nicht minder überzeugend agieren auch alle weiteren Darsteller, von denen sich die drei Frauen im Leben des Polizisten besonders hervorheben. So ist seine Ex-Frau Zoe, die von Indira Varma gespielt wird, zwar nur selten zu sehen, dafür aber sehr eindringlich in ihrer Befürchtung, dass Luthers Ermittlungsarbeit obsessive Züge angenommen hat. Demgegenüber präsentiert sich Ruth Wilson in der Rolle der Soziopathin Alice Morgan als neurotischer Vamp, der nicht von Luther und seinen komplizierten Fällen lassen kann. Regelrecht harmlos, in ihrer Aussage aber sehr konsequent, erscheint Luthers Vorgesetzte Rose, die von Saskia Reevesu verkörpert wird.

Optisch überzeugt die temporeiche Krimiserie mit einem ordentlichen und kontrastreichen Bild, das von seiner Farbgebung her gut zur düsteren Handlung passt. So wurden einige Szenen recht dunkel abgedreht, während sich andere zwar sehr hell präsentieren, durch ihre minder satte Farbgebung aber unterkühlt wirken. Insgesamt eine stimmige Optik, die mit natürlichen und gut verständlichen Tönen unterlegt ist. Ergänzt wird die erste Staffel von 30-minütigem Bonusmaterial, das einige sehenswerte "Cast & Crew Interviews" enthält.

Fazit:
Detective Chief Inspector John Luther als genialer Denker und unkonventioneller Ermittler überzeugt und schafft es mit seinen spannenden und temporeich arrangierten Fällen durchgängig zu fesseln!

Hinweis:
Staffel 1 enthält die ersten sechs Folgen der britischen Krimiserie in gekürzter und zusammengefasster Form.