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In Loans Welt ist das Chaos ausgebrochen: Die Shaden, die unter der Führung von Nocturn stehen, haben die Stadt zerstört, in der er lebte, was für den jungen Tusca besonders tragisch ist, da bereits sein gesamtes Volk von ihnen hingerichtet wurde; Loan ist der letzte seiner Art. Allerdings gibt es Hoffnung. Der Krieger wird von Ria begleitet, einer jungen Frau, die ein großes Geheimnis umgibt. Sie ist ein Nachkomme vom Licht-Clan und es besteht die Möglichkeit, dass sie sich dem Bösen stellen kann. Dazu muss sie jedoch die fünf Fragmente finden, die die Macht beinhalten, die sie benötigt.
Die Suche birgt viele Gefahren. In einem verlassen wirkenden Wald stoßen Ria und Loan auf muschelartige Wesen, die es auf ihr Leben abgesehen haben. Trotzdem ist sich Ria ganz sicher, dass sich hier eins der Fragmente befinden muss, ihr geheimnisvoller, magischer Stab zieht sie eindeutig dort hin. Doch die Molluskenkönigin ist nicht bereit, es so leicht herzugeben und verwickelt Ria in einen übersinnlichen Kampf.
In einer Eiswelt müssen sich Loan, Ria und der Erfinder Uri, der sich ihnen wieder angeschlossen hat, riesigen Eisschlangen und Wesen wie aus Lava stellen. Dazu kommen Gefahren, mit denen sie nicht gerechnet haben. Das dort lebende Volk ist ihnen alles andere als freundlich gesinnt. Vor allen Dingen die Anführerin hält sie für gefährliche Eindringlinge, die Tod und Verderben bringen werden. Können Loan, Ria und Uri sich aus der Gefangenschaft befreien und das Fragment bekommen, das bei diesem Volk zu holen ist?
"Die Macht des Siegels" ist der zweite Band der "Lichtklan-Chroniken". Hinter diesem Comic steht gleich ein ganzes Team an talentierten Künstlern. So gibt es zum Beispiel vier unterschiedliche Zeichner, einer davon ist ausschließlich für Farben und Hintergründe zuständig. Das Teamwork macht sich bezahlt, den "Ria" bietet gewaltige Bilderwelten, die Ihresgleichen suchen. Alleine das Eröffnungsbild, eine gezeichnete Collage aus verschiedenen Ansichten von Ria selbst und der flammenden Molluskenkönigin, wäre es wert, gerahmt einen Ehrenplatz an der Wand zu finden. An manchen Stellen ist den Bildern anzusehen, dass digitale Unterstützung mitgewirkt hat, was aber nur den modernen Eindruck unterstützt und in keinster Weise stört. Die Farbwelten sind immer einem bestimmten Bereich der Geschichte zugeordnet, zu sehen ist im Wald ein sattes Grün, in der Eiswelt Weiß und Hellblau, beim bösen Nocturn Rot.
Auch die einzelnen Charaktere sind zauberhaft gezeichnet. Dabei sind gerade die Hauptfiguren von einer besonderen Niedlichkeit geprägt. Uri ist der einzige mit komplett menschlichem Erscheinungsbild, Loan erinnert eher an ein felliges Tier, die Bewohner der kalten Gefilde tragen eigentümliche Masken und ebenso gruselig wie beeindruckend sind die riesigen Tiere, die den Gefährten begegnen.
Hinter den gelungenen Zeichnungen bleibt die Geschichte selbst leider ein wenig zurück, denn auch wenn sie spannend erzählt ist, bietet sie doch nicht viele neue Ideen. Es entsteht das Gefühl, alles schon mal in anderer Art irgendwo gelesen zu haben. Trotzdem ist wird man schnell in das Geschehen hineingezogen und will wissen, wie es weitergeht.
Wer bereits den ersten Ria-Band mochte, wird auch den zweiten schon sehnsüchtig erwartet haben und nicht enttäuscht werden. Der Leser sollte die Vorgeschichte allerdings kennen, um der Handlung gut folgen zu können. Die Bonus-Seiten, auf denen neben zusätzlichen Zeichnungen und Skizzen genaue Beschreibungen zu einigen Figuren gegeben werden, erleichtern das Verständnis für die Handlung zusätzlich. Es ist dem Werk anzumerken, wie viel Herzblut die Macher hineingesteckt haben. Kleinere Schwächen in der Geschichte sind da leicht zu verzeihen.
Es gibt zwei wundervolle Teaser zum Comic:
Teaser 1Teaser 2Außerdem stellt der Spiltter-Verlag
auf seiner Webseite eine ausführliche Leseprobe zur Verfügung.