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Drizzt DoUrden, Dunkelelf und eine Legende mit seinen Krummsäbeln, ist in der Lehre bei Montolio DeBrouchee, einem alten blinden Waldläufer, der als Einsiedler in den Bergen des Nordens lebt. Montolio bringt dem wendigen und erfahrenen Kämpfer die Vorteile und Magie des Waldes bei, zeigt ihm mit der Göttin Mielikki eine Gottheit, die er anbeten kann und gemeinsam verteidigen sie Montolios Wäldchen gegen eine ganze Hundertschaft Orks. Aber irgendwann geht auch Montolio in die ewigen Jagdgründe ein, Menschen leben nun mal nicht so lange wie Dunkelelfen - Drizzt ist etwa ein halbes Jahrhundert alt und damit noch ein Jüngling in den Augen seines verderbten Volkes, zu dem er nicht mehr so recht passen mag.
Nach Montolios Tod zieht Drizzt durch den Norden, um eine neue Heimat zu finden. Aber kein Volk auf Faerûn ist verrufener als die Drow-Dunkelelfen, und selbst die Oberflächenbewohner, die zum allergrößten Teil noch nie einen Dunkelelfen zu Gesicht bekommen haben, versuchen ihn zu verjagen, fliehen panisch vor ihm, akzeptieren auf jeden Fall nicht seine Anwesenheit. Erst im Eiswindtal wird er so etwas wie eine Heimat finden ...
Der vorliegende Band ist der sechste der "Dark Elf Trilogy" - jetzt mag Trilogie mit sechs Bänden nicht so richtig zusammenpassen, aber hier hat Goldmann - heute wird das unveränderte Buch von Blanvalet produziert - die Unart der Bücherteilung etabliert, man wollte offenkundig so viel Geld aus den Bänden herausholen, wie nur irgendwie möglich. Dass dieser Umgang mit Büchern verabscheuungswürdig ist, und keinem Verlag gut zu Gesicht steht, sei noch mal vermerkt.
Also fängt "Der Hüter des Waldes" mitten im eigentlichen Buch an und ist deswegen auch fast durchgehend spannend, im zweiten Teil eines Romans passiert halt meistens etwas mehr als im ersten. Die Ausbildung zum Waldläufer kommt zu einem Ende, Drizzt Abenteuer führen ihn dorthin, wo die zuerst geschriebene "Vergessene Welten"-Saga beginnt. Damit schließt eine der faszinierendsten Abenteuer-Fantasy-Zyklen ab, damit sind die Fundamente für die weiteren Abenteuer des Dunkelelfen gelegt, zu dem R. A. Salvatore ja immer noch nicht müde wird, weitere Abenteuer zu verfassen. Gerade dieser Gesamtserie ist ein Muss für Rollenspieler, die sich gern mit klassischem Sword & Sorcery vergnügen, auf Spieler des D&D-Systems, Besucher der Welt Faerûn, trifft dieses natürlich noch mehr zu.
Salvatores frühe Bücher, und da gehört die Dark Elf Trilogy ja unbedingt noch zu, sind natürlich ein bisschen oberflächlicher und grober als die späteren Romane. Die Charakterzeichnungen hat er inzwischen ein bisschen verfeinert, da hapert es noch hier und da. Auch der Plot ist manchmal ein bisschen überdeutlich vorgegeben, weil Drizzt ja nach Zehnstädte ins Eiswindtal muss, aber eines beherrscht er wie kaum ein anderer, und das sind die Kämpfe, das ist die Action, die bildhaft, aber trotzdem schlicht erzählt wird, großartige Kämpfe gegen Orks, Riesen, Remorhaz oder Worgs, dafür hat Salvatore einfach ein unglaubliches Talent, da macht er vielen Autoren von Rollenspielromanen eine ganz Menge vor.