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"Die Britlinge fahren zur Hölle" von Charlaine HarrisBatanya und Clovache sind Britlinge, Wesen, die ihren Lebensunterhalt als Leibwächter verdienen. Keine Mission ist ihnen zu gefährlich und ihr zurückgewiesener Vorgesetzter lässt keine Möglichkeit aus, ihnen die unmöglichsten Fälle zuzuschanzen. So entpuppt sich ihr neuster Klient als ein Dieb, der ausgerechnet dem Teufel persönlich etwas entwendet hat, es aber zurücklassen musste. Nun will er es in Begleitung von Batanya und Clovache zurückholen ...
"Engelsfluch" von Nalini SinghDie Vampirjägerin Sara steht vor einem Wendepunkt in ihrem Leben. Sie soll die Rolle der Anführerin der Gilde übernehmen, die die Macht der Engel auf Erden repräsentiert und vertragsbrüchige Vampire wieder einfängt oder wenn nötig zur Strecke bringt. Doch ist sie für diese Verantwortung schon bereit? Bevor sie eine Entscheidung treffen kann, muss sie erst noch eine brutale Mordserie an Vampiren aufklären. Doch die zukünftige Direktorin soll dieses Mal nicht alleine los ziehen, zu viele könnten etwas dagegen haben, dass eine Frau zukünftig die Geschicke der Gilde lenken soll. Ihr vom Direktor ausgewählter Beschützer ist der geheimnisvolle und gut aussehende Deacon, der Henker, der außer Kontrolle geratene Vampirjäger aufs Korn nimmt ...
"Die Früchte der Unsterblichkeit" von Ilona AndrewsAndrea hat ihr Leben dem Orden der Ritter verschrieben. Während andere Ritter sich der Magie gewidmet haben, geht Andrea nichts über ihre 9mm. Als eines Tages ein Notruf bei ihr eingeht, macht sie sich kurzerhand allein auf den Weg, um der Sache auf die Spur zu gehen. Doch vor Ort trifft sie ausgerechnet auf Raphael, der schon seit längerer Zeit ein Auge auf sie geworfen hat und dem gerade ein Höllenhund im Nacken sitzt. Mitgehangen, mitgefangen - denn Raphael ist vor Ort, da jemand die Leiche von Raphaels Stiefvater entwendet hat. Nur ein Wahnsinniger kann dahinter stecken und Andrea und Raphael müssen ihm Einhalt gebieten.
"Blinder Fleck" von Meljean BrookMaggie steht im Dienst eines mächtigen Vampirs, der ihr aufgetragen hat, sich um die Sicherheit seines Neffen zu kümmern, der auf einer Rettungsmission seiner Schwester in Schwierigkeiten geraten ist. Als Maggie Blake endlich aufgespürt hat, ist sie mehr als verwundert, denn niemand hat es für nötig gehalten zu erwähnen, dass Blake nicht sehen kann. Ein Irrtum, wie sie schnell herausfindet und so lässt sie sich überreden, gemeinsam auf die Suche nach Blakes entführter Schwester zu gehen, wobei sie sich immer näher kommen.
In "Höllische Versuchung" haben sich vier große Autorinnen der Phantastik zusammengetan, um dem Begriff, der sie vereint, Leben einzuhauchen.
Charlaine Harris, bekannt geworden durch ihre Reihe
"A Southern Vampire Novel" hat mit "Die Britlinge fahren zur Hölle" zwei Nebencharaktere ihrer Reihe zu Hauptfiguren gemacht. Batanya und Clovache gehören dem bis zu diesem Buch recht unbekannten Volk der Britlinge an. Für ihre Story hat sie die "Höllische Versuchung" sehr wortwörtlich genommen und schickt ihre zwei Protagonisten mit ihrem diebischen Klienten in die Hölle. Und wem diese Aufregung noch nicht reicht, für den zaubert Charlaine Harris noch einige Überraschungen aus dem Hut, denn der Dieb hat weit mehr zu bieten als Fingerspitzengefühl und Narziss höchstselbst gibt sich die Ehre. Zwar weist auch diese Kurzgeschichte den Mangel aller Kurzgeschichten auf - sie ist zu kurz - aber Charlaine Harris ist eine kurzweilige Story gelungen, die in sich schlüssig ist.
Autorin Nummer zwei, Nalini Singh, bekannt geworden durch ihre
"Gestaltwandler"-Serie und
"Die Gilde der Jäger", hat ihre Story ebenfalls an eins ihrer vorhandenen Universen angegliedert. Ihre Protagonisten Sara ist in der Welt von "Die Gilde der Jäger" zu Hause. Obwohl hier mehr Engel und Vampire zu Hause sind und die Hölle allenfalls durch einen sabbernden Vertreter der Höllenhunde repräsentiert wird, wird schnell klar, dass Nalini Singh sich mehr der Versuchung gewidmet hat. Saras männlicher Gegenpart ist wirklich zum Anbeißen und wenn sie nicht gerade kämpfen, lodert die Flamme der Liebe heiß zwischen den zwei Hauptprotagonisten. Damit ist es auch dieser Autorin gelungen, dem gemeinsamen Leitbild eine eigene Note zu verpassen und den Leser zu unterhalten. Und der Effekt, das man zumindest neugierig darauf ist, mal einen Blick in die "Die Gilde der Jäger"-Reihe werfen, ist sicherlich auch nicht ungewollt entstanden.
Ilona Andrews steht mit ihrer Geschichte ihren zwei Co-Autorinnen in nichts nach. "Die Früchte der Unsterblichkeit" ist ein Ableger der Reihe
"Stadt der Finsternis" vom Autorenduo, welches sich hinter dem Pseudonym "Illona Andrews" vereint. Hauptfigur ist eine Kollegin der Serienhauptfigur Kate, Andrea, der ihre 9mm über alles geht. Auch Illona Andrews hat sich mehr der Versuchung zugewandt und die Hölle durch einen Höllenhund der griechischen Mythologie thematisiert. Auch hier geht die Autorin nicht zimperlich mit ihren Figuren um und das Feuer der Leidenschaft ist von Anfang an mit von der Partie. Für diese Geschichte gilt wohl noch am ehesten "klein aber fein", denn hier wird am stärksten der Eindruck erweckt, nur einen Teil eines großen Ganzen vor sich zu haben.
Last but not least, liefert auch noch Meljean Brook, Autorin der Serie
"Die Eiserne See" ihren Beitrag zu diesem Werk. Auch bei ihr steht die Verführung im Vordergrund und sehr zum Amüsement des Lesers wird auch bei ihr die Hölle durch einen höllischen Hund mit ins Spiel gebracht. Doch zumindest dieser Höllenbewohner hat so seine Eigenarten und hebt sich damit von den anderen ab. Storytechnisch hält sie sich, wie Andrews und Singh, an eine weibliche Hauptfigur, der ein attraktiver Mann zur Seite gestellt wird. Und während sie tun, was sie tun müssen - in diesem Fall eine Rettungsmission - kommen sie sich natürlich näher. Den besonderen Charme dieser Story macht aber der versteckte Witz aus, den die Autorin einfließen lässt.
Insgesamt hat man mit dieser Kurzgeschichtensammlung vier ganz unterschiedliche Interpretationen einer "Höllischen Versuchung" in den Händen. Wobei Charlaine Harris' Geschichte durch eine echt höllische Story heraus sticht und Nalini Singh wohl am meisten Neugier auf ihre anderen Werke zu wecken weiß. Daher eine klare Empfehlung für den, der auf der Suche nach einer netten Leselektüre ist.
Eine
Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.