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 Ronson Inc., Band 1: Die Abrechnung

Serie: Ronson Inc., Band 1
Autoren: Willem Ritstier
Illustratoren: Minck Oosterveer
Übersetzer: Nikolaus Danner
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Wer ist Pinkerton? Für Richard Ronson, Inhaber einer kleinen Detektei in Dalbart, sind die Männer der Konkurrenz miese Bastarde und gedungene Mörder. Dementsprechend haben Ronsons Mitarbeiter auch kein Problem damit, einen der Pinkerton-Kerle abzustechen, die sich auf ihr Territorium gewagt haben. Den zweiten verschonen sie widerwillig, da er ausgerechnet der Sohn Richard Ronsons ist.

Nachdem die Machtverhältnisse in Dalbart geklärt sind, versucht Ronson einen äußerst lukrativen Auftrag an Land zu ziehen. Seine Männer sollen Transporte einer Gold- Mine bewachen. Freudig werden sich die neuen Geschäftspartner einig und Richard Ronson sieht schon "goldene" Zeiten für seine Detektei aufkommen. Er und seine Männer können nicht ahnen, dass sich das Geschäft als skrupellos gesponnene Falle herausstellen wird und mehr als einer der Beteiligten wird dabei ins Gras beißen.

Teil eins des zweibändigen Western-Abenteurers "Ronson Inc." Wartet mit einer überraschend innovativen Grundidee auf. Der Konkurrenz-Kampf zweier Detektiv-Agenturen um lukrative Aufträge gerät bereits nach wenigen Seiten zu einem blutigen Zwist, der gnadenlos und mit äußerster Brutalität geführt wird. Leider gehen dem Autor Willem Ritstier die Ideen auf den nächsten Seiten aus, die Story verliert sich in Action-Sequenzen und Duellen, ohne inhaltlich an Substanz zu gewinnen. Nicht alle Leser werden zitternd vor Anspannung auf den zweiten, finalen Band warten.

Dazu trägt aus das Artwork von Minck Oosterveer teilweise bei. Gelingen ihm einige Charaktere wirklich großartig, sind andere – wie die Sekretärin – fast schon Karikaturen. Das mindert die Spannung und steht im seltsamen Kontrast zu der brutalen Story. "Unausgegoren" ist wohl das Schlagwort, das dem Leser dabei am ehesten einfällt.
Wären nicht die wirklich sehr gut in Szene gesetzten Action-Sequenzen und die stimmige Grundidee, "Die Abrechnung" geriete zu einem Desaster. So aber wird man gut unterhalten, folgt den Männern von Ronson Inc. offenen Auges in ihr Verderben und fragt sich, wer die komplexe und geschickte Falle bereitet hat.

"Ronson Inc. – Die Abrechnung" ist gehobenes Mittelmaß. Die Story ist etwas dünn, die Zeichnungen nicht immer der düsteren Atmosphäre angemessen. Auch fehlt die positive Identifikationsfigur – scheinen doch alle Charaktere ihre dunkle Seite zu haben. Wer aber herausfinden will, wie Autor Ritstier und der bei einem Motorradunfall kurz nach der Fertigstellung des zweiten Bandes verstorbene Oosterveer dieses Szenario zu einem befriedigenden Abschluss bringen, sollte dem zweiten Band eine Chance geben!

Wer einen Blick auf das Artwork riskieren will, sollte auf der Verlagswebseite nachschauen.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. März 2012 | ISBN: 9783868694468 | Originaltitel: De Afrekening | Preis: 13,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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