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Lange ist es her, seit Cicely Waters das letzte Mal in ihrer Heimatstadt New Forest gewesen ist. Die Stadt die einst ihre Zuflucht war, hat sich verändert: Etwas Dunkles hat von ihr Besitz ergriffen. So kommt es, dass Cicely nicht nur den magischen Laden einer verstorbenen Bekannten übernimmt, sondern plötzlich auch noch die Verantwortung für die ganze übernatürliche Gemeinde des Ortes. Denn Cicely ist wie alle Mitglieder ihrer Familie magiebegabt, auch wenn sie erst am Anfang ihres Werdegangs steht.
In New Forest verschwinden immer mehr Menschen. Das scheint - abgesehen von unmittelbaren Familienmitgliedern - aber niemand zu interessieren. Definitiv ein unhaltbarer Zustand, wie die junge Frau findet. Da ihr allerdings die Bewohner der Stadt nicht verraten können, was vor sich geht, erhofft sich Cicely Hilfe von ihrer alten Jugendliebe, dem Feenprinzen Grieve. Allerdings sind die Veränderungen auch an Grieve nicht spurlos vorbei gegangen und Cicely sieht sich plötzlich einem beinahe Fremden gegenüber, der selbst unter dem Einfluss jener dunklen Macht steht, die von New Forest Besitz ergreift. Cicely ahnt, dass ihr nur wenig Zeit bleiben wird, um den Ursprung der tödlichen Gefahr ausfindig zu machen und New Forest und die Menschen, die sie liebt, zu retten …
Mit "Mondschein" eröffnet Yasmine Galenorn ihre neuste zeitgenössische Fantasy-Reihe "Das dunkle Volk". Ihre Hauptprotagonistin ist eine Hexe, auch wenn dieser Begriff im Buch nie fällt. Cicely kehrt nach einer etwas ungewöhnlichen Zeit wieder in ihre Heimatstadt zurück, um sich dort ein geregeltes Leben aufzubauen. Allerdings weiß Autorin Yasmine Galenorn dies zu verhindern, denn eine dunkle Macht überschattet die kleine Gemeinde New Forest und deren ebenfalls nicht ganz normale Bewohner. Neben Magiebegabten bevölkern auch Gestaltwandler, Vampiren und Feen den Ort, sogar ein verkappter Halbdämonen gehört zur Figurenpalette. Damit unterstreicht die Autorin erneut ihre Vorliebe, paranormal aus den Vollen zu schöpfen.
Charakterlich ist dieses Buch definitiv ein Auftaktroman, leider mit dessen bekannten Schwächen in Reinform: Der Leser wird unmittelbar in die Story gestoßen, tausend Dinge werden angeschnitten, um einen möglichst großen Spielraum für kommende Bücher zu schaffen, aber nichts wird im Roman zu Gänze erklärt - inklusive der eigentlich Handlung, die in diesem Buch ein unvermittelt plötzliches Ende nimmt, ohne dass der Leser das Gefühl hat, hier wäre irgendwo ein sinnvoller Break gefunden worden. Der einzige Trost ist, dass sich das Publikum dadurch der Hauptfigur sehr verbunden fühlen kann, denn diese ist definitiv ein Opfer der Umstände. Von Selbstbestimmung ist kaum die Rede und von vollständigem Verstehen der Geschehnisse um sie herum ebenfalls nicht.
Insgesamt ist deshalb mit „Mondschein“ der Start von Galenorns neuer Serie nicht so gut gelungen. Zwar fährt die Autorin eine ganze Reihe interessanter Charaktere mit noch interessanteren Fähigkeiten und Abstammungen auf, aber durch die große Anzahl kommt niemand richtig zum Zug. Das merkt man auch den verschiedenen Handlungssträngen an, von denen es einfach zu viele gibt. So geht kein einziger in die Tiefe.
Bleibt abzuwarten, was aus der Serie wird und ob es Yasmine Galenorn gelingt, ihre Handlung etwas fokussierter weiter zu führen. Potenzial wäre genügend vorhanden.
Eine
Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.