Schon zum fünften Mal beehrt das Magazin ARCANA seine Leser und zeigt, dass es sich von Mal zu Mal mehr Profil erarbeitet.
Diesmal entblättern Robert N. Bloch und Gerhard Lindenstruth einen bunten Strauß voller interessanter Einblicke, Ausblicke und Rundumblicke im Genre.

Der Band beginnt mit zwei Stories. Einer klassischen Geschichte von Richard Rieß "Der Vampyr im Exil. Eine phantastische Novelle" folgt eine moderne Variante mit Uwe Dursts "Die Kartoffelsuppe". Beide sind als gelungen zu bezeichnen.
Der Berliner Maler Schädelwaldt gibt in einem Interview tiefer Einblicke in sein Leben und Arbeiten preis, was durchaus zu faszinieren weiß. In einem Bericht über "Draculas Museum der Vampire und Fledermäuse" von Ulrike Wyche wird die Genesis des Vampir-Museums in angenehm lockerer Art beleuchtet.
In den französischsprachigen Raum führt uns Elisabeth Willenz mit ihrem Artikel "FranVois Ducos oder Es war einmal die "Bibliothéque du Fantastique", was mir persönlich aufzeigte, wie schade es ist, dass ich nicht des Französischen mächtig bin - welch hervorragende Texte gäbe es hier zu entdecken!
Rein A. Zondergeld, der zusammen mit Kalju Kirde und Franz Rottensteiner das Dreigestirn der deutschen Phantastik-Kenner bildet, zeigt dem Leser in seinem Essay über "Jean Ray" einen vielschichtigen Erzähler, von dem noch vieles unübersetzt und daher zu entdecken ist.
Mit einer Sammlung an Rezensionen und der Vorstellung eines besonders "schrägen" Buches endet das Magazin.

Die bunte Mischung aus Stories, sekundärwissenschaftlichen Artikeln, Interviews, Berichten und Rezensionen funktioniert tadellos und lässt jeden Freund des Phantastischen mit pawlowschen Reaktionen aufwarten, sobald ruchbar wird, dass eine neue Ausgabe erhältlich ist. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass die Herausgeber konsequent auf die Qualität der Beiträge achten und nicht das Magazin lediglich benutzen, um den eigenen Hausverlag zu bewerben. Beim ARCANA geht es immer um das Thema - klassische oder moderne Phantastik - und nicht um verlegerisches Kalkül. ARCANA zu lesen bereitet Freude und ist ein Lichtblick in der Szene der Magazine.