Viel zu lange hat Janet Begay einen weiten Bogen um Magellan und seine magischen Wirbel gemacht, doch nun ist es an der Zeit, sich ihren Ängsten zu stellen. Den Auftrag anzunehmen, die verschwundene Tochter des Polizeichefs von Magellan wiederfinden, bietet ihr den nötigen Vorwand, sich ihren eigenen Dämonen endlich zu stellen.

Dabei ist Janet Begay keineswegs hilflos, sie ist eine Stormwalkerin und besitzt als solche die Möglichkeit Stürme, Regen und Blitze in ihre Dienste zu zwingen. Doch gegen ihre Mutter, eine Göttin der Unteren Welt, wirken selbst diese Kräfte unbedeutend; das Einzige, was Janet all die Jahre schützte, war die Entfernung zum Gefängnis ihrer Mutter.

Doch zum Glück muss sich Janet ihrer herrschsüchtigen Mutter nicht alleine stellen, denn wie aus dem Nichts ist Mick wieder an ihrer Seite. Mick, der einzige Mann, dem Janet je begegnet ist und der ihren Kräften nicht hilflos ausgeliefert war. Doch Mick ist noch immer so geheimnistuerisch wie früher und Janet weiß nun nicht, was sie von seiner Anwesenheit halten soll …

Und während der Polizeichef in der Hilfe von Janet die letzte Möglichkeit sieht, seine Tochter noch zu finden, sieht der ortsansässige Sheriff in Janet nur eine Scharlatanin und kommt ihr daher immer öfter in die Quere. Schon bald sind die vermisste junge Frau sowie die Gefahr, die von ihrer Mutter ausgeht, nicht mehr Janets einzige Probleme ...

„Jenseits der Nacht“ ist der Auftakt einer neuen Reihe unter den Titel „Stormwalker“ aus der Feder von Allyson James, der Frau mit den vielen Namen. Außer als Allyson James veröffentlicht die Autorin auch noch Bücher unter den Namen Jennifer Ashley und Ashley Gardner.

Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um ein Werk aus der urbanen Fantasy, auch wenn die Figuren eher mythologisch als fantastisch sind. Die Hauptfigur ist eine Navajo-Indianerin mit der Macht über Stürme. Ihr zu Seite stehen ein feuriger Mann mit vielen Geheimnissen und der Gott Coyote, die in einer Göttin der Unteren Welt eine gemeinsame Feindin haben, der eine Armee von Night- und Skinwalkern zur Verfügung stehen, um ihre Ziele zu erreichen. Was das Buch aber in sich wieder sehr stimmig macht, da fast alle Wesen auf alte indianische, wenn nicht sogar speziell navajonische Legenden zurückzuführen sind.

Die Story an sich ist eher banal, eine junge Frau kehrt in ihre Heimat zurück, um sich ihrer Vergangenheit, in diesem Fall ihrer göttlichen Mutter, zu stellen, trifft dabei auf eine alte Flamme und löst so ganz nebenbei noch das Rätsel um das Verschwinden eines Mädchens auf. Aber die ‚Special Effects‘ machen das Ganze dann wieder interessant. Die junge Frau ist eine Stormwalkerin, ihr alter Freund beherrscht das Feuer und hat auch sonst noch einige Überraschungen parat, die Gegner sind keine gewöhnlichen Menschen und daher ebenfalls für einige Überraschungen gut - und wem das nicht reicht, für den schlagen die erotischen Funken immer wieder durch.

Sicherlich hat „Jenseits der Nacht“ damit keinesfalls das Potential, ein echter Klassiker zu werden, aber es hält, was es verspricht. Eine gute Idee, die sich zu einer netten Unterhaltung mausert und so angenehme Lesestunden bietet in einer etwas anderen Welt.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.