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Eine Leiche im Wald, das kommt Chloe sehr gelegen. Die Autorin Chloe Watson kämpft, nachdem ihr Debütroman ein voller Erfolg war, gegen die Kritiker und die Zeit, denn ihr zweites Werk kann die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Da liegt nun dieser Frauenkörper vor ihr auf dem Boden, die Knochen gebrochen, die Extremitäten verdreht. Die Neugier beflügelt Chloe und als die Polizei den Tod als Freitod bezeichnet, stürzt sie sich Hals über Kopf selbst in die Ermittlungen und bringt damit nicht nur sich in Gefahr.
Franjo Franjkovic, ein eher unbekannter Autor (Hellboy-Hörspiele; "Der erste Schnee"), sorgt mit der achten Folge, "Der schwarze Vogel", für neue Unterhaltung in der Welt der Wendungen und Thriller von MindNapping.
Chloe, die charismatische Protagonistin, führt den Hörer dabei durch die Geschichte und lässt ihn an ihren Ermittlungen teilhaben. Der Hörer hört und weiß genau das, was Chloe denkt, sieht und hört - ein subjektiver Blickwinkel in die Geschichte, der durchaus seinen Reiz hat und ganz nebenbei wieder souverän die Funktion des Erzählers ersetzt.
Inhaltlich ist die Geschichte zügig aufgenommen, denn die vergleichsweise knappen 44 Minuten vergehen schnell und die Handlung ist einfach und überschaubar konzipiert. Nicht wenige erahnen bereits nach wenigen Minuten, wie es enden wird. Selbst wenn die, nennen wir es Erleuchtung, vor dem inneren Auge aufkeimt, so ist die Geschichte unterhaltsam und gut umgesetzt. Letztendlich ist die Folge aber deutlich schwächer als die vorherigen, da der Spannungsbogen sehr flach gehalten ist.
Das Hörspiel kommt mit sechs Sprechern aus. Neben einer starken Kerstin Draeger, die Chloe ihre Stimme leiht, sorgen Oliver Böttcher, Gernot Endemann, Mia Diekow, Sabine Schmidt-Kirchener und Klaus Dittmann für eine gute Unterhaltung. Zusammen mit einer angenehmen Abmischung holen die Sprecher alles raus, was aus der Vorlage herauszuholen ist.
Kurzum: "Der schwarze Vogel" ist eher Drama statt Thriller und im Moment eine der schwächeren Folgen der Serie. Trotzdem ist die Geschichte gut umgesetzt und auch gut anzuhören. Nur reißt sie eben nicht so mit, wie es vorherige Folgen tun.
Eine Hörprobe gibt es auf der Webseite von Audionarchie.