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Im Zusammenhang mit dem Klimawandel wird häufig auf die dadurch bestehende Bedrohung für die Eisbären hingewiesen. Im Rahmen der BBC-Dokumentation "Die Eisbären. Aug in Aug mit den Eisbären" werden die Auswirkungen der steigenden Temperaturen auf der Erde sehr deutlich.
Auf einzigartige Weise folgen speziell angefertigte Spion-Kameras zwei Eisbär-Familien, von denen es jedoch nur eine schafft, im Sommer ihren Weg nach Spitzbergen zurückzulegen. Durch die bereits im Durchschnitt angestiegene Temperatur schmelzen die dringend notwendigen Treibeisschollen stärker ab und schneiden so die Eisbären, die den Winter näher am Polarkreis verbringen, von ihren Jagdgründen etwas weiter südlich in Spitzbergen ab. Als die Nahrung für die zurückgebliebene Mutter mit ihrem Jungen knapp wird, stellt sich die Frage, ob die beiden doch noch einen Weg Richtung Festland finden oder ihrem Hunger erliegen müssen.
Dokumentationen aus dem Hause der BBC bieten meist gute und sachlich fundierte Unterhaltung. Diese Erwartung kann "Die Eisbären. Aug in Aug mit den Eisbären" auf jeden Fall erfüllen. Im DVD-Menü lässt sich auswählen, ob beide Teile direkt hintereinander oder einzeln abgespielt werden sollen. Wird hier die englische Sprachversion gewählt, kommt der Zuschauer auch in den Genuss des auf dem Cover angekündigten "Director's Cut". Dieser ist nämlich nur auf Englisch enthalten und fügt jeder Episode circa 5 Minuten hinzu. Leider findet sich die Information darüber, dass dieses Extra nicht in deutscher Sprache verfügbar ist, nur auf der Coverrückseite.
Inhaltlich bietet diese Eisbären-Doku sehr viel Neues. Denn erstmalig wurden Eisbären mit sogenannten Spion-Kameras gefilmt. Zum Einsatz kamen eine Blizzard-Cam, die mithilfe von zwei Propellern mit über 60 Stundenkilometern auf Kufen übers Eis raste, eine Schneeball-Cam, die von der Blizzard-Cam ausgeklinkt werden konnte und ohne Antrieb wie ein Schneeball übers Eis rollte, und eine Mini-Eisberg-Cam, die es erlaubte, die Eisbären auch wasserseits zu verfolgen. Aufgrund dieser autarken Kamera-Systeme konnten Aufnahmen gemacht werden, die diese mächtigen, schönen Tiere direkt in ihrer natürlichen Umgebung zeigen. Natürlich ist es hinreißend, die Eisbärenbabys bei den ersten Schwimmversuchen zu beobachten, und spannend, die Eisbären-Mütter bei der Jagd zu verfolgen. Besonders beeindruckend ist aber, wie neugierig und intelligent die großen Bären auf die Kameras reagieren. Ihr Vorgehen und Spiel mit diesen fremden Objekten zeugt von ihrer enormen Intelligenz, die sich auch bei ihren Jagdvorhaben deutlich zeigt.
Insgesamt ist "Die Eisbären" kurzweilig und oft sogar spannend, was für eine Tierdokumentation durchaus ungewöhnlich ist. Einzig die eigenwillige Hintergrundmusik kann mit der Zeit nervig werden. Dieses brummende "Dumm-di-Dumm" nimmt dem Ganzen auch etwas die Ernsthaftigkeit. Neben dem Hauptfilm gibt es außer einer Vorschau auf eine weitere Dokumentation keine Extras.