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Nachdem Dexter Morgan seinen Fehler mit der Einweihung des Staatsanwalts Miguel Prado in Harrys Kodex
korrigiert hat, beginnt für ihn ein neuer Abschnitt in seinem Leben. Ehemann. Vater.
Mit diesen Entscheidungen - gegen Harrys Rat und Kodex - folgen drastische Einschneidungen in seine Freiheit. Rita zwingt ihn seiner alte Wohnung endgültig aufzugeben und somit seinen Rückzugsort und sein Trophäenversteck zu verlegen. Doch wo versteckt ein Serienkiller die Blutplättchen und das Mordswerkszeug?
Passend dazu treibt ein anderer Serienkiller in Miami sein Unwesen. Der sogenannte Trinity-Killer, der seinem Namen entsprechend in Dreierzyklen tötet und das erfolgreich und unerkannt seit fast dreißig Jahren. Dexter ist sofort bewusst, dass Trinity auf seinem Tisch enden muss, ist aber anfänglich so fasziniert von seiner Tarnung, dass er sich im nähert, um ihn und seine Methoden besser kennen zu lernen. Ihn treibt die Hoffnung seine eigenen Taten dadurch besser verstecken zu können. Deswegen schiebt Dexter Trinitys Tod immer wieder auf, was sich als verhängnisvoller Fehler erweist ...
Dexter ist zurück und bietet mit zwölf neuen Folgen eine gewohnt kurze, aber sehr intensive vierte Staffel, um den beliebten Serienmörder. Neben den
Säuberungen auf Miamis Straßen, zum Ausleben seines Zwangs, wird dem Zuschauer in dieser Staffel ein stark gestresster Protagonist präsentiert. Er kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig: Das Verhältnis zu seiner Frau Rita ist aufgrund seiner Geheimnisse und der daraus resultierenden Lügen angespannt. Als Vater von drei Kindern ist er ständig gefordert und ohne seinen privaten Rückzugsort (seine Wohnung), kann er seine neuen Taten nur schlecht und provisorisch planen, weshalb einiges schief geht. Übermüdung, verschwundene Leichen und aufdringliche Nachbarn (in mehrfacher Hinsicht) sorgen bei Dexter für Chaos.
Ganz nebenbei entwickelt sich mit der Thematik um den Hauptgegner, den Trinity-Killer, eine sehr emotionale und fesselnde Handlung, die den Zuschauer in den Bann zieht. Das liegt an mehreren Komponenten, die gekonnt ineinander überlaufen. Trinity, grandios gespielt von John Lithgow (unter anderem How I Met Your Mother [Vater von Barney], Plant der Affen, Hinterm Mond gleich links) polarisiert nicht nur Dexter, sondern auch den Zuschauer. Dieser muss hilflos mit ansehen, wie Dexter in sein Verderben rennt. Statt Trinity sofort zu liquidieren, will er lernen, erkennt aber bei jeder Gelegenheit, dass er doch einzigartig und gar nicht seinem neuen "Idol" ähnelt. Dabei zeigt sich die gesamte Palette des Wahnsinns von untergebenem Gehorsam, erzwungen durch Gewalt bis hin zu Selbstzweifeln und dem Drang Dexters, dass böse Menschen durch seine Hand sterben müssen - weswegen er seinen Kollegen im Dezernat oft Dinge verheimlicht, um die Mörder selbst bestrafen, statt sie verhaften zu lassen. Das starke Staffelfinale rundet die vierte Staffel perfekt ab, so dass die fünfte Staffel heiß ersehnt wird.
Die Staffel punktet durch die genialen Gedankengänge von Dexter, die Gesprächen einen unterhaltsamen Anstrich geben, ebenso wie die derzeit sehr präsenten Zwiegespräche mit Harry, die ebenfalls ihre komischen Momente haben.
Die Blu-Ray Edition bietet neben einem glasklaren Bild eine hervorragende 5.1 Dolby TrueHD (dem Gegenstück zum DTS-HD Master Audio) Originaltonspur (Englisch) und starke Dolby Surround Umsetzung für die deutsche Synchronisation. Diese lebt durch den Einsatz der gekonnt agierenden Sprecher, wie beispielsweise Dennis Schmidt-Foß (Dexter), Ilona Brokowski (Debra), Jan Spitzer (Harry) oder David Nathan (Quinn). Auch Bodo Wolf, als Stimme von Trinity, leistet eine sehr gute Arbeit - zum Fürchten.
Schön ist die Umsetzung der jeweiligen Menüs auf den vier Discs. Diese zeigen immer ein individuelles Screenplay der entsprechenden Folgen. Dazu gibt es noch Bonusmaterial in Form von Videos rund um die Requisiten, das Blut und ein Gespräch zwischen Hall und Lithgow, inklusive der Warnung, dass diese erst NACH dem Staffelfinale gesehen werden sollten.
Kurzum: "Daddy tötet Menschen" und das sehr unterhaltsam. Die Entwicklung von Dexter wird emsig vorangetrieben, seine Ideale wackeln und sein Privatleben, dass eigentlich nur Tarnung sein sollte, entwickelt sich trotz der zunehmenden Belastung mehr und mehr in eine Richtung, die Dexter nicht erwartet hätte. In Staffel 5 wird nichts mehr so sein, wie es war ...