Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Achtung: Das ebenso grausame wie spannende Finale des dritten Bandes der Serie
"Blackjack" erfährt zu Anfang von "Alfonso" eine Wendung, die Sie nicht erfahren sollten, wenn Sie die Serie noch nicht kennen. Überspringen Sie einfach den nächsten Abschnitt.
Als Toto Morenos Schergen Alfonso zu schlagen beginnen, gibt Laura auf. Sie verrät, wo sie die vier Millionen Dollar versteckt hat, die Al Capone Moreno anvertraut hat, um im Fall eines Prozesses gegen ihn Staatsanwälte, Zeugen und Richter zu schmieren. Doch in der Kirche des ermordeten Pfarrers Lorenzo liegt das Geld nicht mehr. Es wurde zusammen mit Schmuggelware von der Polizei konfisziert. Und so muss Moreno mit ansehen, wie der Bezirksstaatsanwalt, um ein Exempel zu statuieren, in aller Öffentlichkeit ganze Wagenladungen Alkohol vernichten lassen will. Darunter auch die gut versteckten vier Millionen von Al Capone. Moreno setzt alles auf eine Karte und versucht, die Vernichtung aufzuhalten und sein Geld wiederzufinden. Er ahnt nicht, dass Al Capone bereits seinen besten Auftragsmörder auf ihn angesetzt hat.
Alfonsos Mutter versucht derweil den geheim gehaltenen leiblichen Vater Alfonsos um Hilfe zu bitten. Nur er kann den Jungen aus den Klauen von Moreno retten.
Nach dem düsteren Abgesang im dritten Abenteuer gelingt es Cuzor, dem Finale sehr viel mehr abzugewinnen als Tragik, Mord, Totschlag und Verzweiflung. Mit Humor gewürzt, mutiert die Geschichte der vier Straßenjungen zu einem hochspannenden Krimifinale, in dem endlich die Bösen bestraft werden und die Guten mit ihrem Leben davonkommen – zumindest die wenigen Guten, die noch leben.
In knallharten Action-Sequenzen macht Cuzor noch einmal deutlich, wie die Zeit der Prohibition und des wirtschaftlichen Niedergangs Amerikas Menschen korrumpiert. Seine Geschichte, die ganz nebenbei aufklärt, wie der große Al Capone zu Fall kam, fokussiert auf das Schicksal der vier Straßenjungen Kröte, Peanuts, Vitto, Alfonso und seiner Freundin Laura.
Cuzor gelingt es ein fast filmwürdiges Finale zu kreieren, das, gewürzt mit Humor und bemerkenswerten Einfällen, der Serie einen krönenden Abschluss verpasst. Und auch wenn der Leser zwischendurch das Gefühl hatte, die Tristesse kaum mehr aushalten zu können, passt alles zusammen - der elegante Start, der grausam ehrliche Mittelteil und der fulminante Abschluss. "Blackjack" ist mit Fug und Recht eine der besten Comic-Serien der letzten Jahre - realistisch, spannend, dramatisch erzählt und optisch ein Hochgenuss.
Das sollte niemand verpassen!
Hier verdeutlicht eine ausführliche Leseprobe den besonderen Stellenwert von "Blackjack".