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Andrew Mayhem ist nicht nur Ehemann und mittelmäßig erfolgreicher Privatdetektiv, er ist auch ein Experte dafür, sich immer und überall in den größtmöglichen Schlamassel hineinzumanövrieren. So auch diesmal: Als ob eine komplette Tischgesellschaft von enthaupteten Gästen nicht genug wäre - der als Beschützer der Gastgeberin eingeladene Ermittler entkommt diesem Schicksal nur, weil er gerade auf der Toilette ist -, muss er sich nun durch diverse Verwicklungen auch noch als Serienkiller ausgeben.
Gemeinsam mit mehreren anderen schwer gestörten Serientätern mit einem Faible für perverse Folterspielchen muss Andrew ein Wochenende in Alaska verbringen. Der Zeitvertreib dort: eine Reihe sorgsam ausgewählter Opfer auf die grausamste Art und Weise ums Leben bringen. Um nicht enttarnt zu werden - die anderen halten ihn für einen berühmt-berüchtigten Killer -, macht Andrew gute Miene zum mehr als bösen Spiel. Doch wie soll er ein ganzes Wochenende in der Gewalt von Psychopathen überstehen, wenn er eigentlich niemandem etwas zuleide tun kann? Es kommt, wie es kommen muss: Andrews falsche Spiel fliegt auf - und plötzlich muss er um sein eigenes Leben fürchten, abgeschnitten von der Außenwelt und fast ganz auf sich allein gestellt ...
"Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte" knüpft genau dort an, wo der Vorgängerband "
Grabräuber gesucht" aufhörte. Erneut stolpert der chaotisch-liebenswerte Privatdetektiv Andrew Mayhem geradewegs von einer blutigen Katastrophe in die nächste - und erlebt dabei die Hölle auf Erden. Es wird wieder blutig, eklig - und sehr komisch. Jeff Strands Romane rund um den leicht trotteligen Andrew machen vor allem jede Menge Spaß, sind temporeich und verrückt, gleichzeitig aber auch bluttriefend, brutal und fies, quasi eine abgedrehte Splatter-Komödie in Buchform.
Die Ausgangssituation ist erneut herrlich ausweglos für den glücklosen Antihelden des Romans: Eingesperrt mit einer Bande blutrünstiger Psychopathen, sitzt er in Alaska in einer festungsähnlichen Anlage fest. Um seine Identität als Detektiv nicht preiszugeben, muss er sich zudem als geisteskranker Killer ausgeben, der Spaß daran hat, seinen Opfern schreckliche Dinge anzutun. Was soll Andrew nur tun, wenn ein hilfloses Opfer vor ihm liegt und die Bösen begierig darauf warten, dass er zur blutigen Tat schreitet? Jeff Strand hat sich einiges für seine leidgeprüfte Hauptfigur ausgedacht und lässt ihn mit offensichtlichem Spaß erneut leiden, dies aber auf so unterhaltsame und komische Art, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann.
Die Andrew-Mayhem-Reihe ist eine wahre Fundgrube für Fans von blutigen Thrillern, garniert mit haufenweise albernen Sprüchen, Slapstick-Einlagen am laufenden Band und immer neuen, spannenden Wendungen, wenn es der Hauptfigur mal wieder gerade eben so gelingt, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Zum Glück hat Bastei Lübbe die Reihe (vormals erschienen im Otherworld Verlag) in Taschenbuchform wieder neu aufgelegt.
Ein makaberes Horrorkabinett mit viel Humor und schrägen Ideen - auf jeden Fall empfehlenswert!
Eine Leseprobe gibt es hier auf der Website von Bastei Lübbe.