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Die Einführungen von Junius zu den größten Denkern in der Philosophiegeschichte sind sehr beliebt. Sie stehen für Kürze, Prägnanz und Verständlichkeit. Martin Suhr hat nun im Rahmen dieser Reihe eine Einführung zu Jean-Paul Sartre vorgelegt, die diesem Anspruch ebenfalls gerecht werden will.
Das 183-seitige Buch beginnt mit einer Anekdote von André Gorz, die seine erste Begegnung mit Sartre dokumentiert. Es folgt eine kurze Einleitung des Autors, in der er sein Konzept umreißt. Da Sartre ein umfangreiches und auch nicht widerspruchsfreies Werk hinterlassen habe, sei es schwierig eine Klammer für eine Einführung zu finden. Suhrs Klammer wird Sartres Bestrebung "den Menschen zu verstehen" sein.
So geht er in den nächsten sechs Kapiteln das Werk Sartres durch. Er beginnt mit dessen Biographie. In den folgenden Abschnitten geht es um Existentialismus und Sartres Texte der "Der Ekel", "Die Kindheit des Chefs" sowie um die "Betrachtungen zur Judenfrage". Im fünften Abschnitt behandelt Suhr Sartres Phänomenologie und Ontologie, also vor allem dessen philosophisches Hauptwerk "Das Sein und das Nichts". Dieser Abschnitt mündet in Sartres Freiheitsbegriff.
Der sechste Abschnitt behandelt Sartres Methoden und der siebente fasst schließlich die Einführung zusammen. Im Anhang findet sich der Anmerkungsapparat, weitere Literaturhinweise, eine Zeittafel zu Sartres Leben und Angaben zum Autor.
Martin Suhrs Einführung zu Jean-Paul Sartre ist kurz und prägnant, so, wie üblich bei den Einführungen von Junius. Der Autor schafft es erfolgreich wichtige Gedanken und Konzepte verständlich darzustellen. Diese Einführung dürfte daher vor allem für Studenten der Philosophie sehr hilfreich sein.
Wer nur an bestimmte Aspekte von Sartres Denken interessiert ist, sollte sich vor dem Kauf allerdings das Inhaltsverzeichnis ansehen. Der Autor musste auswählen bei einem solch großen Werk wie dem von Sartre. Sicher gibt es Texte von ihm wie "Das Sein und das Nichts", an denen man kaum vorbeikommt, aber darüber hinaus hängt die Werkauswahl stark von der Schwerpunktsetzung ab. Suhr hat sich nicht zwangsläufig für die Texte entschieden, die dem eigenen Interesse gerade entgegenkommen. Beispielsweise kommen Werke wie "Die Imagination", "Das Imaginäre" oder auch "Der Idiot der Familie" weniger prominent vor wie beispielsweise "Der Ekel".
Das Buch gibt nicht nur einen Überblick über wichtige Aspekte von Sartres Philosophie, sondern gibt auch Einblicke in seine Biographie. Doch auch hier gilt natürlich, dass der Autor auswählen musste. Das Buch ist ein erster Einstieg und kann eine ausführliche Biographie nicht ersetzen.
Fazit: Dank der Kürze und Verständlichkeit des Textes ist das Buch jedem Interessierten sehr zu empfehlen. Wer aber ein spezielles Interesse an Sartre hat, sollte vorher die vielen Einführungen in sein Leben und Werk vergleichen, um sicher zu gehen, dass sie seinen Erwartungen entsprechen. Hat Suhr die richtigen Sartre-Texte gewählt, wird der Kauf sicher nicht bereut werden!
Verlagsseite zum Buch mit der Möglichkeit zum Einsehen des Inhaltsverzeichnisses