Seit ein Virus Myst und ihre Schergen zur Untätigkeit während des Tages verdammt, sind diese mehr denn je auf Rache aus. Nachts fallen sie über die armen Bürger der Stadt New Forest her.

Auch Grieve, Cicely Waters Geliebter, zählt zu den Blutfeen, die für Chaos sorgen. Und weil der nicht zu durchschauende Vampir Geoffrey zudem ein undurchsichtiges Spiel spielt, kämpft Cicely bald schon auf scheinbar verlorenem Posten. Um zu begreifen, was wirklich vor sich geht, muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen. Allerdings führt sie die Spurensuche nicht etwa einfach in ihre Kindheit, sondern zu einem früheren Leben. Um die Kontrolle nicht zu verlieren, muss Cicely einen kühlen Kopf bewahren - doch jedes Mal, wenn Grieve sie beißt, lässt ihre Zurechnungsfähigkeit sie ein wenig mehr im Stich.

"Eishauch" ist der zweite Band in Yasmine Galenorns neuer Reihe "Das dunkle Volk". Die Handlung beginnt unmittelbar dort, wo sie im letzten Band aufgehört hat. Ein Quereinstieg ist daher absolut nicht zu empfehlen. Zu viel Hintergrundwissen ist erforderlich, um der Geschichte folgen zu können.

Diese ist diesmal von vielen inneren Zerwürfnissen und Rückblicken in das frühere Leben der Protagonistin geprägt. Die eigentliche Handlung, der Kampf gegen Myst und ihre Blutfeen, kommt hingegen fast nicht von der Stelle.
Immerhin werden in diesem Band die Fronten geklärt und die Figuren in Position für die Fortsetzung gebracht - mit überraschendem Ergebnis. Die Fronten fallen anders aus als zu Anfang erwartet, auch weil einige Figuren zu den falschen Mitteln greifen, um ein verständliches Ziel zu erreichen. Auf Verluste nehmen sie dabei keine Rücksicht. Am Ende steht der Leser mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe der vermeintlich "Guten" da, von denen einige noch immer sehr schlecht zu durchschauen bleiben. Hoffentlich gelingt es Yasemine Galenorn, dieses Chaos zu entwirren, denn "Eishauch" wirft deutlich mehr Fragen auf als es beantwortet.

Alles in allem ist es ein eher unbefriedigender Band, da den vorangegangenen Leben zu viel Platz eingeräumt wird und die Figuren zudem auf fast kitschige Weise miteinander in Verbindung gesetzt werden. Die Handlung tritt auf der Stelle. Auch wenn ein neuer Handlungsstrang um die Figur Kaylin eingeflochten wird, so kommt es doch nur zu einer einzigen Konfrontation mit Myst und ihren Leuten und einer echten Auseinandersetzung mit den Vampiren und Feen. Eine ausgewogenere Mischung und mehr Detailtiefe hätte dem Roman deutlich gut getan.

Zumindest das Zusatzmaterial kommt in der üblichen Qualität und im gewohnten Umfang daher, angefangen bei einem Personen-Register bis hin zur Playlist von Songs, die die Autorin beim Schreiben hörte.

Eine Leseprobe findet man auf der Verlagsseite.