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Nick Monday besitzt ein so außergewöhnliches wie zweifelhaftes Talent: Er kann anderen Menschen ihr Glück stehlen, und zwar durch einen simplen Händedruck. Das Glück verlässt daraufhin den unfreiwilligen Spender und durchströmt Nick – der es allerdings nicht für sich selbst verwendet, sondern es extrahiert und dann gewinnbringend verkauft. Zum Schein betreibt Nick eine kleine Detektei in San Francisco, aber seine wahre Berufung ist die Glückswilderei. Moralische Bedenken hat Nick zwar hin und wieder, aber er kommt nicht gegen den Nervenkitzel an, anderen ihr Glück zu entwenden. Doch dann wird Nicks Leben auf den Kopf gestellt, als er gleich mehrere sonderbare Aufträge erhält: Eine attraktive junge Frau kommt in sein Büro und beauftragt ihn damit, denjenigen zu finden, der ihrem Vater, einem einflussreichen Politiker, sein Glück gestohlen hat (das weiß Nick leider nur allzu gut: er selbst ist der Schuldige). Dann fordern ihn zwielichtige Regierungsbeamte auf, einem mächtigen chinesischen Mafia-Boss Pech zu liefern - das Spiel funktioniert nämlich auch umgekehrt. Und kurz darauf steht Nick auf einmal unfreiwillig auf der Gehaltsliste eben jenes Mafiabosses. Eine Leiche, eine attraktive Glückswilderin und zahllose Verstrickungen machen Nick bald eines deutlich: Sein Glück scheint aufgebraucht – nun ist sein Leben in Gefahr …
Scott G. Brownes Roman "Pechvogel" spielt mit einer außergewöhnlichen Idee: Was wäre, wenn Glück keinesfalls Zufall wäre, sondern angeboren? Und was wäre, wenn es Menschen gäbe, die eben jenes Glück rauben und an den Höchstbietenden verschachern würden? Ein guter Ausgangspunkt für eine wahnwitzige, spannende Jagd durch San Francisco, in deren Mittelpunkt ein moralisch nicht ganz einwandfreier Anti-Held steht.
Nick Monday ist eine coole Figur, die immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat und permanent von Abenteuern mit scharfen Frauen träumt – die sich aber zielsicher von einem schlimmen Schlamassel in den nächsten befördert. Der witzige Roman ist eine wilde und temporeiche Mischung aus Komödie, Detektivgeschichte und Gangster-Roman und weiß mit zahlreichen Einfällen zu überraschen. Nick, der sein haarsträubendes Abenteuer aus der Ich-Perspektive erzählt, ist durch seine flapsige Art trotz der Tatsache, dass er andere Menschen skrupellos um ihr Glück erleichtert, eine sympathische Figur – die im Übrigen auch ganz schön vom Pech verfolgt wird!
Locker-flockig erzählt, charmant, originell: "Pechvogel" ist eine witzige Story rund um das flüchtige Wesen des Glücks, das manchmal schneller verloren geht, also man gucken kann.
Zur Leseprobe auf der Verlags-Website: "Pechvogel"