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Ein Sturm zieht auf im vierten Roman der Reihe "
Flavia de Luce". Penhaligon veröffentlicht den 313 Seiten starken Krimi, in dem die Protagonistin dieses Mal selbst in Lebensgefahr gerät.
Die Familie de Luce nähert sich dem finanziellen Ruin. Buckshaw - das alte Herrenhaus, auf dem Flavia mit ihren Schwestern und ihrem Vater lebt - ähnelt langsam einer Ruine. Da kommt es gerade recht, dass ein Filmteam die Heimat der de Luces als Drehort auserkoren hat. Innerhalb kürzester Zeit platzt das Gut aus allen Nähten. Als die Schauspieler ein Stück für einen guten Zweck aufführen, versammelt sich nahezu das gesamte Dorf. Da überschlagen sich die Ereignisse: Ein Sturm zieht auf, wodurch das Anwesen von der Außenwelt abgeschnitten wird. Mitten in der Nacht geschieht ein Mord. Verdächtig sind natürlich alle Anwesenden. So beginnt Flavia - entgegen dem Wunsch des Inspektors - zu ermitteln. Ruckzuck ergeben sich die ersten Spuren, was sich jedoch als äußerst gefährlich herausstellt. Damit begibt Flavia sich ins Fadenkreuz des Killers, der die naseweise Göre zum Schweigen bringen will.
Alan Bradley zeigt mit dem vierten Buch aus der Flavia de Luce-Reihe erneut, warum er für diese Serie mit so vielen Preisen überhäuft wurde. Für den vorliegenden Roman wählt er eine Story, die so natürlich nicht neu ist. Ein geheimnisvolles altes Anwesen, das durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird, ein Mord und eine gefährliche Ermittlung. Zahlreiche Charaktere, die über die ersten Bücher aufgebaut wurden, geben sich im vierten Buch ein Stelldichein. Die stahlharte Tante mit dem weichen Herz; der überall präsente Pfarrer; der ehemalige deutsche Kriegsgefangene. Sie alle besuchen Buckshaw, um dem Theaterstück beizuwohnen und gehören damit zum Kreis der Verdächtigen.
Flavia ermittelt also erstmals in gewohnter Umgebung und muss sich daher nicht nur mit einem Mörder, sondern auch zwei giftigen Schwestern herumschlagen, die ihr das Leben nicht leicht machen. Und dann gibt es auch noch den guten Inspektor, der das naseweise Kind aus den Ermittlungen heraushalten will. Als ob dieses sich etwas sagen lässt!
Neben all diesem Chaos hat Flavia dieses Jahr natürlich noch ein Projekt. Sie mischt aus diversen Ingredienzen einen Spezialkleber zusammen, um den Weihnachtsmann am Heiligen Abend an den Schornstein zu fesseln. Sie muss ihren Schwestern einfach beweisen, dass diesen wirklich gibt, behaupten die doch steif und fest, dass er nicht existiert.
Wie immer präsentiert Autor Alan Bradley eine Mischung aus spannender Detektivjagd, schwarzem Humor und liebevoll gezeichneten Charakteren. Gerade die zwiegespaltene Flavia, die sich so sehr nach Wärme und Geborgenheit sehnt und verzweifelt nach Anerkennung sucht, ist eine genial angelegte Figur.
Fazit:
Viel zu schnell sind die Seiten ausgelesen und ist die Geschichte vorbei. Doch glücklicherweise sind die nächsten beiden Romane bereits in Planung. Es geht also weiter mit Flavia und der kunterbunten Schar aus Charakteren, die der Leser ins Herz geschlossen hat. Uneingeschränkte Kaufempfehlung!
Weitere Informationen finden sich auf der Website zur Serie:Flavia de Luce