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Nach einem Zwischenfall am Londoner Flughafen Heathrow reisen John und Suko nach Kalkutta, um zusammen mit ihrem indischen Freund Mandra Korab einen Kult der Todesgöttin Kali auszuheben. Im Land am Ganges angekommen, erfahren sie von einem Tempel der Kali, der im Dschungel verborgen liegt. Dort soll der Kult der Tongs wieder erstarken. Bei einer Konfrontation mit den Kultisten und deren Anführer Sabra werden John und Mandra mitten ins Herz des Kults teleportiert.
Das Hörspiel "Die Todesgöttin" basiert auf dem "John Sinclair"-Taschenbuch 12 und enthält den zweiten Auftritt des indischen Dämonenjägers Mandra Korab sowie der Göttin Kali und deren Anhängern. Für die beiden Hörspielserien "John Sinclair" und "John Sinclair Classics" wurde diese Thematik zu einer losen Trilogie verbunden. Nach "Das Höllenheer" (Classics 12) und dem vorliegenden "Die Todesgöttin" wird die Geschichte um den Gesandten der Göttin Kali wohl in dem bereits für das nächste Jahr angekündigten "Kalis Schlangengrube" ihr Finale finden.
Das "John Sinclair"-Hörspiel 78 profitiert ganz stark von dem exotischen Flair des Handlungsortes Kalkutta sowie des indischen Dschungels und des darin verborgenen Tempels der Kali. Nachdem bereits diverse Hörspielhandlungen im Gegensatz zur Romanvorlage der Einfachheit halber nach England verlagert wurden, ist Indien diesmal eine willkommene Abwechslung. Dank variationsreicher Hintergrundgeräusche sowie der Thematisierung beispielsweise der indischen Kinderarmut gelingt es dem Hörspiel, den Hörer glaubwürdig in das Land des Ganges zu versetzen.
Auch fehlt es dem Finale im Tempel der Göttin nicht an Action, auch wenn der gute John seine Beretta ruhig hörbar hätte nachladen können, um nicht den Eindruck eines unbegrenzten Magazins zu erwecken. Aber sich daran zu stören, hieße, Erbsen zu zählen.
Die im Internet emotional diskutierten Änderungen, die Drehbuchautor Dennis Ehrhardt an den letzten Romanvorlagen vorgenommen hat, halten sich bei "Die Todesgöttin" stark in Grenzen, wobei man hinzufügen muss, dass die Kali-Thematik eher ein Nebenschauplatz der Sinclair-Geschichte ist. Sehr positiv fällt die Vernetzung mit den aktuell laufenden Plots auf, wenn etwa John in Kalkutta wieder über Jane Collins nachgrübelt, oder erneut das Kreuz in einem entscheidenden Moment versagt.
Insgesamt kann "Die Todesgöttin" überzeugen, was nicht zuletzt an dem exotischen Flair Indiens und der sparsam eingesetzten indischen Thematik liegt. So bietet das Hörspiel Abwechslung von den ereignisreichen, aber auch fester in die Rahmenhandlung eingewobenen Sinclair-Hörspiel-Veröffentlichungen der letzten Monate. Man darf sich auf den Abschluss dieser losen Trilogie im Sommer nächsten Jahres freuen, was nicht zuletzt auch an dem Wiederhören von Dirk "Mandra Korab" Hardegen liegt.
Auf der Website von Lübbe Audio gibt es eine Hörprobe: "Die Todesgöttin"