Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Einst hielt es Rorn für eine gute Idee, den Zauber einer Hexe auf sich zu nehmen, um sein Land zu retten, doch nun zahlt er den Tag für Tag den Preis für seine Unbesiegbarkeit. Wer immer sich in einem Kampf ihm anschließt, den erwartet ein baldiges und nur zu oft sehr schmerzhaftes Ende. So wurde aus dem Held seines Landes nur allzu bald der einsame Bannstreiter, der allein mit seinem Schwert Grimmschnitter durch die Lande zieht und sich für Gold oder auch nur gute Worte auch dem aussichtslosesten Kampf stellt.
Doch es ist nicht das erste und sicherlich nicht das letzte Mal, dass Magie missbraucht wurde und sich die Konsequenzen erst viel später zeigen. So auch wieder, als ein Übel von jenseits der Zeit versucht seine magischen Fesseln abzustreifen. Doch dafür braucht es Macht, sehr viel Macht, und so wird plötzlich ein Magier nach dem anderen auf mysteriöse Weise umgebracht. Rorn, der zurzeit bei einem, noch unversehrtem, Magier in Lohn und Brot steht, ist bald klar, dass dies nicht nur Zufälle sind, sondern eine Verschwörung hinter allem steht. Doch dieser Feind ist selbst für den unbesiegbaren Rorn zu stark und so kommt es zu einem schicksalhaften Bund mit den Schattenschwestern; vor allem Vanea hat es Rorn angetan. Doch wie soll man auch nur im Ansatz Nähe zulassen, wenn der nächste eigene Schwertstrich vielleicht den Tod für einen geliebten Menschen bedeutet?
"Bannstreiter" ist der zweite Band der Reihe "Legende von Rorn" aus der Feder von Bernd Frenz. Auf den ersten Blick kommt einem interessierten Leser gar nicht der Gedanke, es könnte sich um einen zweiten Teil handeln.
Zum Glück stört dieses Nicht-Wissen wenig, denn so viel sei am Anfang verraten, "Bannstreiter" lässt sich auch ohne jedes Wissen über "Bannkrieger" gut lesen. Einige Anspielungen über das Wieso und Weshalb, vor allem was den Zauberbann angeht, der auf der Hauptfigur Rorn liegt, würde mit der Lektüre des ersten Bandes klarer werden, aber sie ist nicht definitiv nicht notwendig, um in die Handlung von "Bannstreiter" einsteigen zu können.
Die Handlung um die Figur Rorn herum spielt in einer High-Fantasy-Welt, in der Magie eine entscheidende Rolle spielt, aber in der Regel für mehr Leid als Freude sorgt. Die Welt von Rorn ist auf den Innenseiten des Buchumschlags verewigt und ermöglicht es dem Leser so, die Figuren dieser Welt auf ihrem Weg besser begleiten zu können.
Außer der Handlung um die Figur Rorn und seine Mitstreiter bietet dieser Roman auch noch einen zweiten gleichberechtigten Handlungsstrang, der sich mit den Ereignissen beschäftigt, die dazu führten, dass die bösen Mächte jenseits der Zeit verbannt wurden.
Obwohl sich dadurch ein abwechslungsreiches Hin und Her zwischen der Vergangenheit und dem Jetzt entwickelt, kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass sich die Handlung insgesamt irgendwie zieht und man nicht mal genau ausmachen kann, warum. Es gibt Dramatik, überraschende Wendungen, Abwechslung - aber irgendwie entwickelt sich beim Lesen kein echtes Tempo und man kommt sich vor, wie wenn man auf der Stelle tritt.
Deswegen kann "Bannstreiter" trotz andersartigem Szenario und prinzipiell interessanter Story einfach nicht punkten, denn es hinterlässt das Lesegefühl von zähem Kaugummi. Manchmal reicht leider eine gute Story allein nicht aus, um den Leser zu überzeugen.
Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.