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Boogie ist ein Auftragskiller. Nicht nur weil er damit sein Geld verdient, sondern weil er Spaß daran hat, Menschen zu töten. Doch mit dem älter werden, wird auch die Konkurrenz größer in dem Geschäft, und auch ein Auftragskiller und Vietnam-Veteran wird mal weich ...
Ein Mafiaboss muss einen Kronzeugen aus dem Weg schaffen, um nicht ins Gefängnis zu müssen. Er will Boogie eine halbe Million Dollar bieten, um den Job zu erledigen. Doch sein Berater will das Geld selbst einstreichen und gibt den Job an Blackburn, ein jüngerer und agilerer Killer. Es entwickelt sich ein Zweikampf zwischen ihm und Boogie.
Während beide darum konkurrieren den Kronzeugen umzubringen entdeckt Boogie, dass es sich um eine frühere Geliebte des Mafiabosses handelt. Er hatte ihr einmal gesagt, dass sie fett und hässlich sei. Daraufhin hat sie abgenommen und sich Schönheits-Operationen unterzogen. Da der Mafiaboss aber auf opulente Frauen steht, hat er sie verlassen, was sie dazu bewegte zur Polizei zu gehen. Zunächst bleibt Boogie gleichgültig, doch schließlich muss er eingestehen, sich ihr gegenüber verantwortlich zu fühlen ...
Die DVD bietet neben der deutschen Tonspur noch die spanische.
"Boogie - Sexistisch, gewalttätig und sadistisch" ist nicht nur ein Titel, sondern Programm. Der Film ist eine 85-minütige Gewaltorgie. Von Anfang an tötet und beleidigt Boogie wahllos alle Menschen. Im Laufe der Haupthandlung trifft er ständig auf unbeteiligte Leute, die ihn nerven. Seine Reaktion ist stets ihr Tod, egal ob es sich um einen Bettler handelt oder eine militante Nichtraucherin.
Der Zeichentrickfilm spielt in einer Umgebung voller Sex, Gewalt und bizzarer Figuren, in der Boogie nur als die konsequente Zuspitzung wirkt. Ängstliche und korrupte Polizisten, die sich nicht mal trauen ihren Job zu machen, sensationslüsterne Journalisten, Prostituierte, nur an Geld interessierte Mafiosi und Auftragskiller bevölkern die Welt Boogies. Kaum eine Figur überlebt die gesamte Handlung. Helden gibt es hier keine.
Die Handlung und Figurenentwicklung ist in sich schlüssig und nachvollziehbar, sie hat nur keinen Anspruch. Klischees und Stereotype treffen hier aufeinander. Auch hier ist Boogie die konsequenteste Figur, die nur so geworden ist, weil sie als Soldat von Krieg zu Krieg sozialisiert wurde. Dennoch hat der Film einen hohen Unterhaltungswert, wenn der Zuschauer politisch unkorrektem Zynismus etwas abgewinnen kann. Wer hier Gewaltkritik oder Anspruch sucht, wird nicht glücklich.
Leider ist die DVD recht spärlich ausgestattet. Außer der spanischen Originaltonspur gibt es keine Extras. Gerade bei einem Zeichentrickfilm wäre da sicher mehr drin gewesen.
Insgesamt ist Boogie allen Freunden trashiger Gewaltfilme zu empfehlen. Die Animationen sind gelungen und die Pointen sitzen. Ein bisschen mehr Anspruch wäre aber durchaus drin gewesen.