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Unter Cyanns Leitung erreicht die Expedition von Olh ihr Ziel, den Planeten ilO. Hier soll ein Gegenmittel für das tödliche Purpurfieber gefunden werden, das auf ihrem Heimatplaneten Olh die männliche Bevölkerung dahinrafft. Verschont bleiben bisher nur die Anhänger der religiösen Gruppe der DeO.
Bereits die Ankunft im Orbit von ilO steht unter keinem guten Stern. Schließlich werden die beiden Landungskapseln getrennt und die kleine Gruppe wird geteilt. Beide gehen sodann mit ihren riesigen Kettenfahrzeugen, den sogenannten Stamos, auf Erkundungstour auf dem nicht erschlossenen Planeten. ilOs Natur hat dabei sowohl für die Gruppe um Cyann als auch für die um Crysane so einige Überraschungen parat. ilOs Flora und Fauna ist nicht unbedingt freundlich und hinter harmlos aussehenden Wesen verbirgt sich nicht selten eine blutrünstige und tödliche Gefahr. Die Stamos bieten den Menschen von Olh lebensnotwendigen Schutz - nur wird das so bleiben? Und wer folgt seit der Ankunft dem Pfad von Cyann und scheint doch nur eine Illusion zu sein? Außerdem soll Crysane sich den Rebellen angeschlossen haben, die auf ilO leben. Wie nur sollen sie hier alle lebend wieder rauskommen und dabei noch die Männer von Olh retten?
Im zweiten Band "Sechs Monde auf ilO" der sechsteiligen Reihe "Cyann - Tochter der Sterne" erwarten den Leser erneut gut 110 prall gefüllte Comicseiten, ein extra für diese Ausgabe neu gezeichnetes Cover und zusätzlich ein 32-seitiges kommentiertes Sketchbook. Letzteres zeigt erneut, auf welch hohem Niveau sich Bourgeons Kunst befindet. Besonders auf den schwarzweißen Zeichnungen lässt sich der fast verschwenderische Detailreichtum erkennen. Beim ersten Lesen des kolorierten Comics fallen einem sicher noch nicht alle Details ins Auge, so können bei der zweiten und dritten Lektüre der Seiten immer noch Dinge neu entdeckt, Landschaften neu erkundet werden.
Bourgeon ist dabei nicht nur in seinen Naturdarstellungen überwältigend, auch technische Geräte und Fahrzeuge erhalten von ihm große Aufmerksamkeit. Seine bis zu seitengroßen Panels der grünen Wildnis ilOs aber überragen alles. Phantastisch!
Die Story indes schleicht wie schon in Band eins anfangs vor sich hin. Erst auf den letzten Seiten werden wieder politische Verstrickungen aufgedeckt und es gibt haufenweise Text in den Panels. Schöner wäre, wenn Lacroix seine Erzählung etwas gleichmäßiger verteilen würde.
Hervorragend gelungen ist im Übrigen die Charakterdarstellung der Cyann. Sie ist vielschichtig, ein wenig geheimnisvoll und mittlerweile jemand, der sich zur Identifikation eignet. Da haben Autor und Zeichner eine wirklich gute Arbeit geleistet, um in Bild und Text diese Entwicklung so gekonnt darzustellen.
Es bleibt spannend und wird zunehmend gefühlvoll in Cyanns sonst so ruppiger Welt. Cyann, die Tochter der Sterne - dieser zweite Band lässt langsam erahnen, woher sie diesen Titel hat.
Auf der Website des Splitter Verlags stehen einige Seiten zum Reinlesen bereit: zur Leseprobe.