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Obwohl sich Coraline so langsam auf dem Anwesen des jungen Herzogs eingelebt hat, ist es ihr noch nicht gelungen, Vernère von seinen Erfindungen abzubringen und ihn stattdessen zum Spielen zu verleiten. Auch verfällt sie immer noch in seltsam-erotische Träume, die sie sich nicht erklären kann. Doch Coraline ist fest entschlossen dieses Rätsel zu lösen und auch die anderen Geheimnisse, die sich auf dem Grundstück verbergen, aufzudecken. So sucht sie in ihrer freien Zeit nach Hinweisen und findet tatsächlich einen versteckten Raum, in dem sie eine unglaubliche Entdeckung macht!
Nach fast vier Jahren folgt nun mit "Celia" der zweite und damit letzte Band der Reihe "Träume" von Denis-Pierre Filippi (Autor) und Terry Dodson (Illustrator). Hat sich die lange Wartezeit gelohnt? Nun, die Illustrationen sind märchenhaft und vollkommen gelungen wie im ersten Teil "
Coraline". Gerade die teilweise kräftigen und anskizzierten Konturen verleihen den Darstellungen das gewisse Extra. Die Frauen präsentieren sich nicht nur durch ihre perfekten Körper - lange Beine, schlanke Silhouette, vollbusig -, sondern auch durch ihre bildschönen Gesichter und ihren koketten Augenaufschlag, unschuldig und verführerisch zugleich, aber nie vulgär. Auch die unaufdringlich gewählten Pastelltöne, welche die Damen noch zarter erscheinen lassen, überzeugen auf ganzer Linie. Und nicht zuletzt laden mehrere großflächige Panels zum genaueren Betrachten ein.
Obgleich im Laufe der Erzählung nun auch der Hintergrund der Träume entschlüsselt wird und der Leser weitere von Vernères absonderlichen, aber interessanten Erfindungen bestaunen kann, weist die Geschichte einige Schwächen auf. So werden einige Seiten des Abenteuers zwar mit netten, aber unwichtigen Handlungen vertan, die für das Fortschreiten der Geschichte nicht relevant sind; wie etwa Coralines Traum zu Beginn und das darauffolgende Frühstück. Der Rest des Abenteuers erscheint indes wie im Schnelldurchlauf! Nachdem Coraline die entscheidende Entdeckung macht und hinter Vernères Geheimnis steigt, geht alles sehr schnell. Es folgen noch einige leicht erotische, dann rasante Szenen und schon ist das Vergnügen für den Leser vorbei. Es scheint fast so, als musste eilig ein Abschluss gefunden werden.
Und obwohl der Abschlussband den Namen "Celia" trägt, spielt noch immer Coraline die entscheidende Rolle. Denn Celia selbst taucht erst auf den letzten zehn Seiten auf, ohne dass sie etwas Wichtiges zu sagen oder wesentlich zum Abenteuer beizutragen hätte.
Insgesamt fallen die (nur 48-seitige) Geschichte und die Auflösung des Ganzen doch ein wenig kurz aus und hätten durchaus mehr ausgeschmückt werden dürfen. Die zarten und schön kolorierten Illustrationen hingegen sind ein Highlight und sorgen für einen Ausgleich. Trotz der Schwächen werden alle, die Teil eins gelesen und genossen haben, den Abschlussband nicht missen wollen.
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite.