Hexensilber (Schwestern des Mondes)
Camilla und ihre beiden Schwestern sind Agentinen beim Y'Elestrischen Nachrichtendienst, die dank ihrer Halbblutabstammung immer mit unlösbar scheinenden Fällen konfrontiert werden. Auch Camillas jüngster Fall klingt kompliziert. Ihr Ziel: eine verschleierte Fee namens Roche, der wegen Vergewaltigung und Mordes gesucht wird. Während ihrer Ermittlungen stolpert sie über den attraktiven Svartaner Trillian. Entgegen ihrer Erwartungen will dieser ihr sogar bei ihrer Arbeit helfen. Doch kann Camilla dem Fremden trauen?

Tagebuch einer selbstverliebten Vampirin
Wenn man einer der ältesten und mächtigsten Vampire der Erde ist, dann ist es nicht nötig, die ganze Zeit unter den Menschen zu weilen - man hat doch irgendwann irgendwie alles schon einmal gesehen. Trotzdem lässt es sich Zara nicht nehmen, die Welt alle 100 Jahre mit ihrer Anwesenheit zu beglücken. Zudem gibt ihr das die Gelegenheit, ihre Memoiren niederzuschreiben und so die Welt mit ihren geistigen Ergüssen zu bereichern. Leider hat sie dieses Mal ihren Weckruf um 60 Jahre verpasst und quält sich erst im Jahr 2160 wieder aus ihrer Gruft. Mit Erstaunen stellt sie fest, dass ihr dieses Jahrhundert entgegen ihrer Erwartungen etwas Faszinierendes zu bieten hat. Denn kaum aus ihrem Schlummer erwacht, dringen magische Klänge an ihr unglaublich scharfes Ohr und führen sie zu einem jungen Musiker, dem Zara einfach nicht widerstehen kann ...

Verheißung des Blutes (Die Schattenritter)
Fünf Jahre lang hat Payen Carr alles daran gesetzt, London zu meiden. Jetzt jedoch treibt ihn die Sehnsucht wieder dorthin zurück. Allerdings ist es nicht etwa die Sehnsucht nach der Stadt, sondern vielmehr eine junge Dame, die den Vampir zu sich lockt. Dabei ist es ihm egal, dass ihrer beider Liebe aufgrund eines alten Eides, den er geschworen hat, nie eine Chance hat. Payen fühlt er sich verpflichtet, seine einstige Geliebte vor dem größten Fehler ihres Lebens zu bewahren: den falschen Mann zu ehelichen, der zudem Mitglied einer Sekte ist, die Payen geschworen hat auszulöschen. Das Wiedersehen lässt lang unterdrückte Gefühle in ihnen aufsteigen. Wird es Payen dennoch gelingen, das Richtige zu tun?

Bei "Schwestern des Blutes" handelt es sich um eine Anthologie mit drei Kurzgeschichten aus den Federn der Autorinnen Yasmine Galenorn, Kathryn Smith bzw. Lynda Hilburn. Die erste Enttäuschung macht sich direkt bei einem Blick ins Inhaltsverzeichnis breit.

Durch den ähnlichen Titel zu Yasmine Galenorns "Schwestern des Mondes" könnte sich der ein oder andere Leser verleitet gefühlt haben, dieses Buch gehöre komplett zur "Schwestern des Mondes"-Saga. Stattdessen spielt nur eine der drei Geschichten in diesem Universum. Yasmine Galenorn nutzt ihre Kurzgeschichte "Hexensilber", um das Kennenlernen von Camilla und Trillian zu erzählen. Mit ihren knapp 120 Seiten ist sie auch die längste der drei Storys. Trotz des bekannten Settings gelingt es der Autorin aber nicht, ihren Fans eine befriedigende Geschichte zu präsentieren: "Hexensilber" liest sich nett, der Sex kommt auch nicht zu kurz, die Handlung aber irgendwie schon. Den Leser verlässt die ganze Zeit nicht das Gefühl, dass die Geschichte tiefer hätte gehen können, wenn nicht sogar müssen.

Autorin Lynda Hilburn hingegen hat sich für eine Story abseits ihrer Reihe "Kismet Knight" entschieden. Aus der Ich-Perspektive räumt ihre überaus selbstverliebte Vampirin mit dem Vampirmythos auf und berichtet sehr freimütig, wie Vampire so sind und vor allem, wie toll sie selber ist. Abgerundet wird diese vampirische Selbstbeweihräucherung durch ein kleines Intermezzo mit einem Sterblichen und einem alten Bekannten, bei dem Zara ihre ganz und gar fiese Seite zeigt. Obwohl auch diese Story deutlich jede Tiefe vermissen lässt, punktet sie doch durch ihren Humor und ihre Übertreibungen im Stile einer Karikatur.

Last, but not least erzählt die Autorin Katheryn Smith mit ihrer Story noch die Vorgeschichte zu "Die Schattenritter". Da der Rezensentin diese Reihe nicht bekannt ist, kann sie sich auf ihre Stimmigkeit im Kontext nicht äußern. Die Kurzgeschichte selbst jedoch liest sich nett, wirkt in sich rund und ist auch ohne Vorkenntnisse der eigentlichen Reihe verständlich und gut nachvollziehbar.

Am Ende der Anthologie bleibt beim Leser ein fader Nachgeschmack: Der Titel suggeriert etwas anderes als der Buchrücken und keine der Storys kann wirklich als besonderer Leckerbissen bezeichnet werden.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.