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Lexi ist ein schüchternes Mädchen. Als Tochter einer drogenabhängigen Straftäterin kennt sie ein Leben zwischen Gefängnis und Pflegefamilien nur zu gut. Doch ihre sensible Seele hat gelernt, mit wenigen Dingen zurechtzukommen und nicht alles selbstverständlich hinzunehmen. Mit vierzehn Jahren wird sie schließlich von ihrer Großtante Eva zu sich geholt, in einem Wohnwagen-Park in einem kleinen Ort im Staat Washington, die ihr endlich die Familie gibt, die sie bisher nicht kannte. Zum ersten Mal fühlt sich Lexi geborgen und geliebt, trotz der herrschenden Armut.
Am ersten Schultag in der neuen Highschool lernt Lexi Mia Farraday kennen, die, genauso wie sie selbst, eher im Abseits und im Schatten ihres beliebten Zwillingsbruders Zach lebt. Langsam beginnt eine Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Kindern zu reifen, obwohl Mia aus einer reichen Familie stammt, die sich alles leisten kann. Doch der Klassenunterschied ist Mia und Lexi egal und auch Mias Mutter Jude ist begeistert von dem Mädchen und nimmt es gerne bei sich auf. Langsam wird Lexi zum Teil der Familie Farraday.
Während das Abschlussjahr an der Highschool beginnt, kämpft Lexi nicht nur um einen guten Abschluss, sie muss sich auch Gedanken über die Zukunft machen. Anders als ihre Freunde kann sich Lexi auf Grund ihres Geldmangels nicht jede Universität aussuchen. Die glückliche Zeit neigt sich dem Ende und eine gewisse Trauer liegt in der Luft. Außerdem muss sich Lexi eingestehen, dass sie sich längst in Zach verliebt hat. Doch der Junge ist für sie tabu, schließlich ist er Mias Bruder.
Auf einer letzten Feier vor dem Abschluss kochen die Gefühle der drei Jugendlichen hoch. Zach und Mia trinken zu viel Alkohol und es kommt zu einer Katastrophe, mit der niemand gerechnet hat. Mit einem Mal gerät die ganze Welt ins Wanken. Und die Folgen dieser Nacht sind noch über Jahre zu spüren.
Um die ganze Tragik dieses Werkes beschreiben zu können, würde diese Rezension alle Seiten sprengen. Dennoch soll gewagt werden, einen kleinen Einblick in die sanften Worte der Autorin zu bieten in der Hoffnung, sie verständlich wiedergeben zu können.
Neben Lexi gibt es eine weitere wichtige Hauptprotagonistin des Buches, Jude Farraday, die während der Handlung eine große Veränderung durchmacht. Zunächst liebevoll und umsorgend, später voller Hass und Verbitterung, muss sie lernen, einen Mittelweg zu finden, um ihre Familie nicht zu verlieren. Neben Lexi bietet sie ein breites Spektrum an Gefühlen, die tief in die Geschichte eingreifen. Lexi hingegen ist aufopferungsvoll und voller Demut. Nach der Katastrophe bricht für sie eine Welt zusammen. Sie verliert die Familie Farraday als zuverlässige Partner an ihrer Seite, ihr Freund Zach wendet sich zunächst von ihr ab und in der Stadt wird sie gemieden.
Die romantische Beziehung zwischen Zach und Lexi wird liebevoll beschrieben und auch die Partnerschaft zwischen Jude und ihrem Mann Miles nehmen wichtige Aspekte in der Geschichte ein. Und als es letztendlich zu einer großen Veränderung kommt, wird besonders Jude an ihre persönlichen Grenzen gehen müssen.
Das Buch beginnt voller Hoffnung und Zuversicht, dann verändert sich die Erzählung und ein großer Teil Trauer und Melancholie breitet sich aus. Die Erzählung ist sowohl dramatisch als auch hinreißend und fesselnd beschrieben und die Seiten fliegen nur so dahin. Besonders bei Lexi fällt es leicht, eine Verbindung zu ihr aufzubauen und sich das Dilemma vorzustellen. Die tiefen Gefühle, die sie während ihres persönlichen Martyriums erleidet, werden glaubhaft und lebendig geschildert.
Fazit: Ein Buch, das tief bewegt. Gleich zu Beginn schließt der Leser Lexi in sein Herz und freut, lacht und leidet mit ihr. Eine herzergreifende Geschichte, die tief unter die Haut geht. Große Empfehlung!
Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite verfügbar.