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 Die BUNTE Story

Ein People-Magazin in Zeiten des Umbruchs

Autoren: Hubert Burda
Verlag: Pantheon

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Hubert Burda gehört zu den einflussreichsten Medienunternehmern Deutschlands, der mit Focus und Bunte eine breite Leserschaft erreicht. Mit "Die Bunte Story" will Burda aufzeigen, woher seine Ideen zur Umgestaltung der Illustrierten des väterlichen Verlages kamen, wie er diese umsetzte und wohin sich das Blatt in Zukunft entwickeln wird.

Obwohl es starke autobiografische Züge trägt, hat das Buch keine chronologische Ordnung. Burdas Erzählung beginnt damit, wie er seinen Vater in der Redaktion in Offenbach vertritt und erläutert anhand dieser ersten vierzehntägigen Vertretung das damalige Konzept der Zeitschrift.

Er stellt einzelne Protagonisten der Verlagsbranche vor und beschreibt verlagsübergreifende Abwerbekampagnen sowie personelle und strukturelle Veränderungen, wie den Umzug des Verlages unter seiner Ägide als Chefredakteur. Gelegentliche Zeitsprünge führen zu Burdas Studium der Kunstgeschichte in München, zu Zusammentreffen mit Prominenten der Sport- und Unterhaltungskultur ebenso wie zu Gesprächen mit avantgardistischen Künstlern und zeitgenössischen Intellektuellen.

Auch sein gesellschaftliches Engagement nach dem Rückzug von der Chefredaktion der Bunten 1986 stellt Burda kurz vor, ergänzt um einen Ausblick auf die Entwicklung sozialer Medien und der sich daraus erschließenden neuen Absatzmärkte.

Das 128 Seiten dünne Buch ist ein buntes Potpourri aus Anekdoten, Überlegungen und Weisheiten, die sich jedoch alle auf unterschiedliche Weise an Burda und der Bunten orientieren. Entstanden ist dabei eine Art Autobiografie mit Schwerpunkt auf ein Produkt, für das Hubert Burda lange Zeit verantwortlich war. Gleichzeitig ermöglicht dies dem Autor, unschöne biografische Details unerwähnt zu lassen, da diese nicht im direkten Zusammenhang zu der Zeitschrift - um die es sich angeblich in erster Linie handelt - stehen.

Andererseits gelingt es Burda selbst von Skiausflügen mit Prominenten und kurzen Zusammentreffen, mit beispielsweise Mark Zuckerberg, zu berichten und trotzdem Bezüge zur Bunten herzustellen. Daher kann er diese Anekdoten im Buch unterbringen, die ihn gewissermaßen als weltmännischen und gut vernetzten Unternehmer darstellen. Insgesamt wird somit die interessante Persönlichkeit Hubert Burdas besser beleuchtet und wiedergegeben als das Magazin, dessen Geschichte vordergründig erzählt werden soll.

Das Buch ist schnell gelesen, was zum einen am flüssigen und angenehmen Schreibstil liegt, andererseits aber auch an der Textarmut der Publikation. Beim Durchblättern fallen bereits die zahlreichen Abbildungen und Fotografien auf, und selbst auf den Seiten, die ausschließlich aus Text bestehen (47 der 128 Seiten), ist das obere Viertel weiß und enthält lediglich den Kapitelnamen und eine durchgängige Trennlinie. Auch jedes der elf Kapitel sowie Pro- und Epilog werden durch eine weiße Seite, die lediglich die Kapitelüberschrift enthält, eingeleitet.

Wenn man jetzt auch noch das Papier anschaut, welches sehr dick, schwer und sperrig ist (wodurch die Handhabe und damit indirekt das Lesevergnügen reduziert wird), entsteht endgültig der Eindruck, eine künstlich zur Buchform aufgebauschte Broschüre in den Händen zu halten. Diese ist dann trotz der Kurzweil und des hohen Informationsgehaltes mit 14,99 Euro maßlos überteuert.

Auf der Verlagsseite gibt es eine Leseprobe.

Sebastian Langer



Softcover | Erschienen: 2. November 2012 | ISBN: 978-3570552216 | Preis: 14,99 Euro | 128 Seiten | Sprache: deutsch

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