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Es ist keine gute Zeit für die Orks - die Welt hat sich verändert, doch sie sind die alten geblieben. Nur der Ork Kil´Tyrson scheint die Notwendigkeit zu erkennen sich dem Wandel anzupassen. Er ist verschlagen und seine Hinterhältigkeit scheint keine Grenzen zu kennen, so gelangt er sogar bis zum König der Orks vor, um diesen im Kampf gegen Menschen, Zwerge und Elfen zu beraten. Für Orks untypisch, greift Kil´Tyrson sogar auf Gifte und Folterungen zurück, um seine Ziele zu erreichen. Um sein Volk zu retten und selbst ganz an die Spitze zu gelangen, ist er bereit alles zu tun und jeden zu töten, der sich ihm in den Weg stellt. Sein Krieg hat gerade erst begonnen ...
Autor Oliver Peru (
Zombies,
Nosferatu) präsentiert mit Illustrator Daxiong seine neue Serie "Der Krieg der Orks", die nicht weniger fesselnd und brutal ist, als seine vorangegangen Werke. Zahlreiche Gefechte, Bündnisse und Verrat sorgen für eine spannende Geschichte.
Wie der Titel schon vermuten lässt, werden hier eine reine Fantasywelt sowie die typischen Charaktere geboten. So bewohnen neben den Menschen auch noch Elfen, Zwerge und natürlich die Orks diese fremde Welt. Doch auch Wesen wie beispielsweise überdimensionale Minotauren, Drachen, Zentauren und Riesenspinnen finden hier einen Ort zum Leben. Fantasy-Freunde kommen also auf ihre Kosten.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Ork Kil´Tyrson, der ein recht unkonventionelles Verhalten an den Tag legt. Schon rein optisch, mit seinen "hellen Augen" - die bei den Okrs als Zeichen von Schwäche gelten -, unterscheidet er sich von meisten seiner Artgenossen. Er ist gerissen, hinterhältig und erweist sich als Stratege in der Kriegsführung. Er ist der moderne Ork, der sich seiner Vernichtung durch die anderen Völker widersetzt. Denn Menschen, Elfen und Zwerge haben sich zusammengeschlossen, um die Okrs systematisch zurückzudrängen und zu vernichten. Und bisher sind sie damit sehr erfolgreich.
Folglich geht auch Kil´Tyrson Bündnisse mit anderen Völkern ein, um das Überleben seiner eigenen Art zu sichern. Doch die eigenen Reihen sind zerrissen: Die einen feiern ihn, da seine Lebensweise offenbar von Erfolg gekrönt ist, die andern stehen seinem Verhalten mit Argwohn gegenüber und halten an den alten Traditionen fest. Damit macht sich Kil´Tyrson nicht nur Freunde - was zum Problem werden kann, wenn man höhere Ziele anstrebt ...
Auch wenn der Leser ganz klar die Orks begleitet, so erhält er ferner Einsicht in die Strategien der anderen Völker und deren Zwietracht untereinander. Generell ist diese Welt brutal und wird mit genauso harter Hand von der Elfenkaiserin regiert, deren Willen sich scheinbar alle anderen zu beugen haben. Die Zwerge stehen als treue Untergebene zur Seite, die Menschen unter der Führung von König Karlen (besonders er selbst) nur widerwillig - was eine Katastrophe heraufbeschwört.
Dabei verleihen Daxiongs Illustrationen einen guten Eindruck dieser erbarmungslosen, harten Umgebung und deren Bewohnern. Kaum eine Seite vergeht ohne Blut oder (angedrohte) Grausamkeiten. Die Kolorierung ist eher dunkel sowie gedämpft und damit stets passend zur Atmosphäre.
So ist der erste Band "Die Kunst des Krieges" von gegenseitigem Misstrauen (zurecht!), Hass und Machtgier geprägt, die für reichlich Zündstoff sorgen. Die folgenden Entwicklungen werden wohl nicht minder interessant, denn es stellen sich die Fragen, ob noch ein gewaltiger Krieg bevorsteht oder ob Kil´Tyrson mit seinem Handeln den Krieg schon für die Orks entschieden hat. Können sich die Orks weiter behaupten und wie könnte diese Welt unter ihrer Herrschaft aussehen?
Wie es weiter geht - wir dürfen gespannt sein.
Eine
Vorschau gibt es auf der Verlagsseite.