Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Achtung: Wesentliche Storyelemente, die in
Herz aus Stahl, dem ersten Band der Science-Fiction-Trilogie von DJIEF, aufgedeckt werden, sind hier grundlegend. Wer sich Spannung und Lesespaß nicht verderben will, sollte die folgende Inhaltsangabe auslassen.
Shelly hat es nicht leicht. Als einzige Überlebende einer planetaren Katastrophe, der auch ihre Mutter zum Opfer fiel, muss sie nun mit ihrem Dad zurechtkommen. Und der Sergeant der Sonderpolizei des Planeten Primor, Mittelpunkt aller bewohnten Welten des bekannten Universums, ist ein sehr abweisender Mensch. Zudem hat er die Aufgabe, die Botschafterin der Menschheit zu bewachen, die nach jahrzehntelangen Verhandlungen in die
Constelnations, die Vereinigung aller intelligenten Lebewesen, aufgenommen werden soll.
Schnell merkt Shelly, dass auf Primor, nach außen hin glänzender Mittelpunkt des Universums, vieles im Argen liegt. Menschen sind verhasst, gelten als Parias und nicht würdig "dazuzugehören". Rassisten beginnen regelrecht Jagd auf alles Menschliche zu machen, als sie erfahren, dass die Symbiose der Botschafterin mit der
primordialen Entität des Planeten, und damit die geleichberechtigte Mitgliedschaft im Bund aller Lebewesen, kurz bevorsteht.
Leser des ersten Bandes erhofften sich nach dem fantastischen Auftakt zweifellos einen echten Knüller des Genres. Zumal gute Science-Fiction-Comics eher selten sind.
Und die Bilder von DJIEF – alias Jean-François Bergeron – halten dieses Versprechen spielerisch ein. Seine Panoramen sind einzigartig, seine Außerirdischen atemberaubend, seine detailreichen Zeichnungen können rundherum überzeugen – zumal der Splitter-Verlag in puncto Druckqualität und Format eine ideale Spielwiese für diesen herausragenden Computer-Grafiker und Illustrator bereitstellt.
Leider erreicht die Story dieses Niveau nicht; verfehlt es gar um Längen. Seltsam inhomogen die verschiedenen Erzählstränge, beliebig viele der Charaktere, unsympathisch einige der Protagonisten. Selbst Bruce Willis – Verzeihung, Frank Willis – wirkt seltsam eindimensional und glänzt nicht gerade durch tiefschürfende Gedanken.
Da auch Shelly eher plakativ gestaltet ist und weniger durch ihren Verstand glänzt, muss man dem zweiten Album leider attestieren, gescheitert zu sein. Zumindest, wenn man die hohen Erwartungen nach dem Genuss des ersten Bandes beachtet.
Was bleibt ist ein – hoffentlich – schwacher Mittelteil einer ansonsten überraschend gelungenen Serie. Wenn es DJIEF gelingt, alle Fäden im dritten Band zu einem glänzenden Abschluss zusammenzuknüpfen.
Wer einen Blick auf das wirklich fantastische Artwork werfen möchte, sollte
diesem Link folgen.