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Das Leben in der Fränkischen Schweiz ist nicht einfach für einen Teenager, wenn man keinen Führerschein hat. Eigentlich wäre die 18-jährige Lena alt genug, dem öden Leben in der Provinz zu entkommen, da sie aber das Auto ihres Vaters in der Tür der Feuerwehr geparkt hat, ist das sorglose Partyleben erst einmal passé. Zudem muss Lena nun ihre letzten Sommerferien damit verbringen, den angerichteten Schaden mit Sozialstunden abzuarbeiten, statt wie geplant, ihren Schulabschluss mit einem Trip durch Europa zu feiern.
Doch die Arbeit im nahegelegenen Altersheim hat auch ihre schönen Momente, besonders wenn Frau Winter, die früher Malerin gewesen ist, Lena die Arbeitsstunden mit ihren fantastischen Geschichten zu ihren Bildern versüßt. Nach Frau Winter zeigen die Bilder ein fremdes Land namens Elvancor und wenn man sich auf die Schilderungen der alten Frau einlässt, könnte man fast glauben, dass dieses fremde magische Land real ist. Doch ebenso wie alle anderen ist Lena sich sicher, dass nichts davon wirklich ist.
Doch als Frau Winter verstirbt, kommen Lena plötzlich Zweifel, da die alte Dame Lena in ihrem Abschlussbrief auf die Suche nach einem mystischen Schatz schickt. Doch Lena ist nicht allein, Frau Winters Enkel Ragnar ist mit von der Partie bei der Suche nach dem Schatz, der ihnen die Tür in das mysteriöse Elvancor öffnen soll …
Mit "Das Land jenseits der Zeit" eröffnet Aileen P. Roberts, eine von Deutschlands bekanntesten Fantasy-Autorinnen, ihre neue Reihe "Elvancor".
Zu Anfang ist jedoch wenig von der Fantasy zu spüren. Zunächst wird die Geschichte eines 18-jährigen Teenagers erzählt, der nach einem ausschweifenden Partyleben erst einmal auf die Bremse treten muss. Hierbei handelt es sich natürlich um die Hauptfigur Lena, die mit Sozialstunden ihre Schulden abarbeiten muss. Alles nicht wirklich spannend und dazu kommt ein Schauplatz in der Fränkischen Schweiz, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Trotzdem ist ganz klar durchhalten angesagt, denn wenn wer sich auf die Geschichte einlässt, wird doch noch positiv überrascht.
Die Charaktere sind es, die einen bei der Stange halten, denn die Autorin lässt sich wirklich Zeit, dem Leser ihre Figuren näher zu bringen. Sie entpuppen sich als überraschend vielseitig und offenbaren erst nach und nach ihr wahres Ich - so bleiben diese interessant.
Nach dem etwas zähen Einstieg kommt dann auch die Handlung zur Mitte hin in Schwung, denn die beiden Hauptfiguren gehen auf Schatzsuche. Allerdings hält die Autorin auch hier die Handlung oft sehr wage. Die Fundstücke sind plötzlich da und sie lässt ihren Charakter Ragnar mit keinem Wort verlauten, wie ihm das gelungen ist. Dieses wage Gefühl bleibt bis zum Ende hin erhalten, damit macht die Autorin dem Leser eine lange Nase. Etwas mehr, gerade zu dem angepriesenen Land Elvancor, wäre doch zum Ende hin wünschenswert gewesen.
Abgerundet wird das Ganze noch durch ein eineinhalb-seitiges Personenregister.
Damit macht "Das Land jenseits der Zeit" auf jeden Fall neugierig, aber alleinstehend ist das Buch doch etwas mau. So bleibt nur zu hoffen, dass Aileen P. Roberts im weiteren Verlauf noch in die Puschen kommt und die aufgebauten Erwartungen erfüllt.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.