In einem Betonblock eingemauert, von Hunden zerfleischt oder in einer Blechwanne verbrannt. Mordmethoden eines perfiden Serienkillers, der mit seinem barbarischen Rachefeldzug sogar hartgesottene Ermittler schockt. Denn bevor der unbekannte Mörder seinen Opfern unter Qualen das Leben nimmt, stellt er ein vernichtendes Ultimatum. 48 Stunden gibt er einem nahestehenden Menschen Zeit, den Grund für die Entführung herauszufinden. Schafft dieser es nicht, die richtige Antwort zu nennen oder informiert die Polizei, wird die für sein jeweiliges Opfer auserkorene Strafe vollstreckt.

Es ist ein ganz normaler Abend, als die Münchener Kommissarin Sabine Nemez das Haus ihrer Schwester verlässt, um im örtlichen Polizeipräsidium ihren Dienst zu versehen. Doch die Fahrt dorthin endet am Münchener Dom, wo auf der Empore die Leiche ihrer Mutter liegt. An den Orgeltisch gefesselt und mit Tinte ertränkt, hatte diese keine Chance, dem grausamen Tun ihres Mörders zu entgehen. Ohne auf die Verbote ihres Chefs zu hören, kniet sich Kommissarin Sabine Nemez in den ungewöhnlichen Fall und stößt schon bald auf weitere Morde, deren Umstände ähnlich gelagert sind. Gemeinsam mit dem unausstehlichen BKA-Profiler Maarten S. Sneijder geht sie dem nach und kommt einem Täter auf die Spur, dessen neues Opfer nur noch kurz zu leben hat. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, der nicht nur die Nerven der Ermittler auf eine harte Probe stellt.

"Todesfrist" ist ein spannender und clever konstruierter Thriller, der mit einer grausam angelegten Mordserie und lebensechten Figuren überzeugt. In ihm trifft der Leser auf eine hartnäckig agierende Polizistin, die trotz unüberbrückbarer Widerstände ermittelt, lernt einen zynischen Profiler kennen, dessen ungewöhnliche Macken letztendlich auf simplen Gründen basieren oder nimmt an den Therapiestunden einer Psychotherapeutin teil, die mit haarsträubenden Methoden agiert. Charaktere, die vielschichtig erdacht worden sind und sich nahtlos in das undurchdringliche Geflecht einer komplizierten Mordermittlung einfügen.

Erzählt wird der Thriller aus der Sicht verschiedener Personen, die in zwei Zeitebenen und an unterschiedlichen Orten agieren. So ermitteln Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder zunächst in München, wo der aktuelle Mord geschah, während die Psychotherapeutin Helen in Wien versucht, die unlösbar erscheinenden Forderungen des Mörders zu erfüllen. Abwechselnd dazu werden Einblicke in die Vergangenheit eines Stalkers gewährt, dessen von einem Gericht angeordnete therapeutische Behandlung traumatische Ausmaße annimmt. Handlungsstränge, die sich im Verlaufe des Buches miteinander verknüpfen und eine Geschichte erzählen, die haarsträubend ist.

Fazit:
Mit "Todesfrist" hat Andreas Gruber einen Thriller geschrieben, der mit interessanten Charakteren, einer düsteren Atmosphäre und einem spannenden Handlungsverlauf zu fesseln weiß.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.