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 Die Rückkehr des Dracula


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Gesamt +++--
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Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Nur knapp entkommt Graf Dracula der europäischen Sondereinheit, die ihn töten sollte. Auf seiner Flucht nach Amerika ermordet er einen Immigranten und nimmt dessen Identität an.
Dessen Familie nimmt den vor fünfundzwanzig Jahren ausgewanderten Künstler freudig in ihrer Mitte auf. Anfangs irritiert sie zwar die mi­s­an­th­ro­pische Haltung des ihnen fremd gewordenen Mannes, doch freundet er sich vor allem mit der Tochter seines verstorbenen Bruders an. Sie ist gleichzeitig fasziniert und abgestoßen von dem mal souverän und freundlich, mal abweisend und arrogant wirkenden Mann. Während die Familie sich langsam an die Eigenarten des Neuankömmlings gewöhnt, geschehen in der kleinen Gemeinde furchtbare Verbrechen. Erst ist es nur eine Katze, dann jedoch eine junge Frau und ein Ermittlungsbeamter, die zu Tode kommen. Doch erst als die europäische Polizei auf der Suche nach Graf Dracula in den Ort gelangt, überschlagen sich die Ereignisse.

Der legendäre Dracula-Darsteller Christopher Lee ist immer noch eine hohe Messlatte, anhand derer man die vielen zweit- und drittklassigen Filme und Schauspieler vergleicht, die sich an dem berühmtesten Untoten der Kinogeschichte versucht haben. Just als Lee seine größten Erfolge feierte, versuchte in den USA Francis Lederer, ihm Konkurrenz zu machen.

Seit 2012 kann man diesen Versuch auch hier käuflich erwerben. In guter Schwarz-Weiß-Qualität, sehr mäßiger deutscher Synchronisation und äußerst magerer Ausstattung kann die DVD jedoch kaum überzeugen. Allein die Originaltonspur ist genießbar und macht den Film zu so etwas wie einem Geheimtipp für Genre-Fans.

Spannend ist es zwar nur in den letzten sieben Minuten des mit vierundsiebzig Minuten sehr kurzen Films, doch kann man dort immerhin die einzige, eineinhalb Sekunden lange Szene genießen, die in Farbe gehalten wurde. Rotes Blut quillt aus der Wunde, die ein Holzpflock schlägt. Eine recht grausame und fast widerliche Sequenz, die ansatzweise die Einstufung FSK-16 erklärt. Ansonsten sieht man in dem Film jedoch kaum Grausames, Vielseher werden selbst FSK-12 für lächerlich halten.

Leider können weder das Drehbuch, das komplett ohne Überraschungen oder gar Neuinterpretationen des Mythos Dracula auskommt, noch die Darsteller überzeugen. Man blickt mal rehäugig, mal unheildrohend in die Kameras – fast fühlt man sich in einen Stummfilm versetzt. Vor allem Francis Lederer gefällt sich in einer fast textlosen Rolle, die sehr oft in der Totalen sein Gesicht wirken lässt – leider erscheint er viel zu sympathisch, um es mit sämtlichen anderen Dracula-Darstellern aufnehmen zu können.

Das man "Draculas Blutnacht" - hier unter dem Titel "Draculas Rückkehr" erschienen - dennoch nicht als Reinfall bezeichnen kann, liegt an der gelungenen Stimmung, die der Film im Original erzeugt. Dialoge, Bilder und Musik verweben sich zu einem stimmigen Gesamtbild, das man durchaus genießen kann – zu einem großen Klassiker aber fehlt dem Film leider so einiges.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 807297103199 | Erschienen: 31. August 2012 | FSK: 16 | Laufzeit: 74 Minuten | Originaltitel: The Return of Dracula | Preis: 9,49 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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