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Zehn Jahre sind nach dem Sieg der Orks ins Land gegangen und die Welt hat sich verändert: Nun sind sie keine Gejagten mehr, sie sind Herrscher - und zwar die einzigen. Die Zwerge verkriechen sich seitdem unter der Erde, die Elfen sind von dem Kontinent geflohen, übrig bleiben nur die Menschen. Sie haben weder König noch Armee; ihnen bleibt nur Kil'Tyrson. Aus diesem Grund suchen zwei Botschafter die Orks auf, um Hilfe zu erbitten, denn die Menschen werden scheinbar immer häufiger von orkischen Wiedergängern attackiert. Diese sind unglaublich stark und nur sehr schwer ein zweites Mal zu töten. Allein werden die Menschen nicht überleben.
Aber Orks, die Menschen verteidigen? Nie hat es so etwas gegeben und nach ihren alten Gesetzen wäre dies ein Frevel. Dennoch lässt sich Kil'Tyrson darauf ein, denn: "Die Orks gehen keinem Kampf aus dem Weg."
Mit dem zweiten Band "Krieg und Frieden" endet die Serie von Oliver Peru und Daxiong um den verschlagenen Ork Kil'Tyrson, der sich zum Monarchen erhoben hat. Ein wenig einsam geht es in der Geschichte zu, die zehn Jahre nach dem Ende des ersten Bandes ansetzt. Nachdem Kil'Tyrson tatsächlich die Welt für die Orks verändert und sie von einer bedrohten Rasse zu unangefochtenen Herrschern gemacht hat, wimmelt es nur so von ihnen.
Dafür ist kein einziger Zwerg zu sehen und auch sonst kein anderer Bewohner dieser Fantasywelt. Keine Minotauren, keine Zentauren, nichts. Wie es diesen Wesen seitdem ergangen ist, und ob sie überhaupt noch existieren, bleibt ungewiss. Übrig sind nur die Menschen, doch auch sie sind in diesem Abenteuer nicht der Rede wert. Ein Vater und seine Tochter als Botschafter, die eigentlich nur beobachten, ein wenig erzählen, sich aber nicht großartig einbringen. Später erhalten noch eine Handvoll Magier einen kurzen Auftritt und das war es.
Nur orkisches Geplänkel, das wirkt ein wenig lahm. Dabei hätte aus der Idee Rache und Wiedergänger (es soll nichts verraten werden!) so viel gemacht werden können. Vielleicht Auflehnung unter der neuen Herrschaft, neue Allianzen, alte Freunde, alte Feinde ... Erst zum Ende hin wird es wieder richtig spannend und temporeich - und dann ist die Geschichte einfach viel zu schnell vorbei. Schade!
Doch weniger blutig geht es deswegen im zweiten Teil nicht zu. Schließlich wird willkürlich gemordet, der nächste Krieg steht vor der Tür und gibt es einmal keinen Feind, so kommt es zu brutalen Auseinandersetzungen untereinander. Dementsprechend gibt es Misshandlungen, herausgerissene Zungen, gebrochene Knochen und reichlich Metall, das Körper durchspießt - alles treffend düster in Szene gesetzt, wie schon im ersten Band "
Die Kunst des Krieges". Freunde von Kampfszenen werden auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Fazit: Obwohl auch der Abschlussband lesenswert ist, fällt dieser doch ein wenig schwächer als sein Vorgänger aus. Es fehlen einfach die Intrigen, das gegenseitige Misstrauen und die Abwechslung bei den Charakteren. Zumindest bleibt Kil'Tyrson mit einer Erkenntnis und der Leser mit einem vielsagenden Ende zurück.
Auf der Verlagsseite gibt es eine Leseprobe.