Gesamt |
|
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Am Heilbronner Götzenturm, direkt am Neckar, wird eine unbekannte weibliche Leiche aufgefunden. Schon bald ist klar, dass es sich bei der Toten um Marianne Kindler, die Mitinhaberin einer kleinen Teigwarenfabrik in Oettingen handelt.
Komissar Steffen Braig und seine Kollegin Katrin Neundorf ermitteln in viele verschiedene Richtungen, ohne auf ein konkretes Motiv zu stoßen, und auch der Mörder scheint unauffindbar.
Wurde Marianne Kindler ermordet, weil sie ihre kleine Fabrik nicht an eine größere Firma verkaufen wollte? Oder hat sie sich mit einem Wirt, dem sie persönlich die Nudeln verkaufte, überworfen? Hängt ihre Ermordung gar mit ihren neuen Kontakten nach Thailand zusammen, wo sie sich auch gegen den Sextourismus stark machte? Aber alle Spuren führen ins Nichts und ganz plötzlich verschwindet auch noch die Nachbarin der Toten. Wird sie das nächste Opfer sein? Hat sie vielleicht Marianne Kindler ermordet? Oder haben die beiden Verbrechen vielleicht gar nichts miteinander zu tun?
Braig und Neundorf stehen vor einem Berg voller Rätsel und geraten dabei unter massiven Druck. Dabei hätte Braig mehr als genug mit seinem Privatleben zu tun, denn seine Freundin Ann-Katrin verkraftet die Situation, dass ihre Mutter schwerst pflegebedürftig ist, immer weniger. Als dann auch noch ein Freund und gemeinsamer Arbeitskollege erst seine Freundin und anschließend sich selbst umbringt, ist nicht nur Ann-Katrin völlig von der Rolle.
Der 1953 geborene Autor Klaus Wanninger ist evangelischer Theologe und wohnt in der Nähe von Stuttgart. Er hat bereits 25 Bücher veröffentlicht, davon acht der Schwaben-Krimi-Reihe.
Dem Autor gelingt es auf brillante Art und Weise, die schwäbische Lebensart - nicht umsonst handelt das Buch von Nudelfabrikanten - mit viel Spannung zu mischen und so einen unterhaltsamen und wirklich spannenden Krimi zu Papier zu bringen. Dabei ist die Lösung des Falles nicht vorherzusehen, auch wenn man sich sehr lange den Kopf darüber zerbricht. Durch die Mischung des Falles mit dem Privatleben des Kommissars Steffen Braig wird hier nicht der typische Ermittler dargestellt, der anscheinend nur seinen Job hat und dafür lebt, sondern es wird gezeigt, dass auch Ermittler mit privaten Problemen zu kämpfen haben. Dadurch geht Klaus Wanninger von der typischen Kommissarfigur etwas weg und gibt den Hauptfiguren eine persönliche Seite, die sie dem Leser menschlicher und sympathischer werden lässt.
Es bleibt nur eine Frage offen, nämlich die nach dem nächsten Krimi von Klaus Wanninger.