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Der Dämon hat es als Träger der Promiskuität nicht leicht, will er nicht sterben muss jeden Tag mit einer Person sexuell verkehren, nur um danach nie wieder mit dieser Person intim werden zu können.
Doch, was ist, wenn sich das eigene Herz nur noch nach einer einzigen Frau sehnt und der innere Dämon einen dazu drängt, diese ständig zu betrügen? Genau in dieser Situation befindet sich Paris, denn er begehrt die aus dem Grabe wiederauferstandene Jägerin Sienna, die mit dem Dämon des Zorn gepaart wurde und nun vom göttlichen Cronus gefangen gehalten wird. Einzig der Gedanke Sienna aus ihrer misslichen Lage zu befreien, hält Paris am Leben, während er sich immer öfter seinem Dämon verweigert und sein scheinbar trostloses Dasein versucht mit Ambrosia oder in einem Blutbad zu vergessen …
Sein Waffenbruder Kane sitzt derweil immer noch in der Hölle fest und wird dort gefoltert und missbraucht. Während sein Dämon Katastrophe sich an der ausweglosen Situation erfreut, breiten sich Schmerzen und Hilflosigkeit in Kane aus, da er sich selbst nicht befreien kann.
Als ob das noch nicht reichen würde, entführt Galen Maddox' hochschwangere Frau, um sie gegen Legion einzutauschen. Doch Legion ist seit ihrer Befreiung aus der Hölle nur noch eine leere Hülle. Die Notlage der Herren der Unterwelt, ihren Rettern, treibt sie allerdings dazu an, sich freiwillig in die Hände Galens zu begeben …
Mit "Schwarze Verführung" geht Gena Showalters "Die Herren der Unterwelt" in die neunte Runde.
Lange musste der Leser dem Leiden des "jungen" Paris zusehen und nun endlich wurden sein Betteln und Flehen, und das der Leser, von Gena Showalters erhört. Denn wer anderes könnte mit der schwarzen Verführung gemeint sein, als der Hüter der Promiskuität, auch wenn er es wohl nie wirklich nötig hatte, irgendjemand ernsthaft zu verführen.
Obwohl der Plot um Paris und Sienna wohl ohne Zweifel als Hauptattraktion bezeichnet werden kann, wird "Schwarze Verführung" ein Opfer der Langlebigkeit seiner eigenen Reihe, denn mittlerweile müssen acht Herren und deren Herzdamen unter einen Hut gebracht werden und die noch ledigen Herren dürfen dabei auch nicht ganz vergessen werden, denn sonst bleibt ja niemand mehr für eine Fortsetzung.
Daher wird der Hauptakt immer wieder unterbrochen, in diesem Fall von Kane, dem Hüter der Katastrophe und Galen, Hüter von Hoffnung und Eifersucht und erklärter Erzfeind der anderen Herren. Außerdem nutzt Showalters diesen Band auch dazu für ihre neue Reihe "Angels of the Dark" Werbung zu machen, die sich ab diesem Band parallel zu "Den Herren der Unterwelt" entwickeln und sich mit Zacharel, dem Anführer der Armeen des Himmels, beschäftigen wird.
Insgesamt ergibt dies einen ziemlich vollgestopften Band, der mit seinen 544 Seiten auch etwas dicker als seine Vorgänger ist. Trotzdem wird der Eindruck vermittelt, dass es schlicht nicht genug Platz gibt, für all die Gedanken, die Gena Showalters hat unterbringen wollen.
Und obwohl das Buch ganzen im Zeichen der Liebe steht, geht es auch in diesem Buch stellenweise wieder düster, dunkel und sehr blutig zu, was nicht zuletzt Paris zu verdanken ist, der doch eine deutliche charakterliche Verwandlung durchgemacht hat.
Alles in allem muss man auch bei diesem Band auf nichts verzichten, bekommt vielleicht sogar mehr geboten, als für das Buch im Ganzen gut gewesen wäre. Aber es bleibt auf jeden Fall spannend und es bleibt abzuwarten, wie es weiter gehen wird.
Eine Leseprobe ist auf der
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