Innerhalb von drei Tagen sterben in einer Kleinstadt drei Menschen an einem Herzinfarkt – so zumindest die Diagnose des Arztes Paul Beecher. Wären da nicht die seltsamen Alpträume, die den Arzt seit dem ersten Todesfall plagen. Hat er etwa aus Versehen eine der Pillen des ersten Toten, eines Wissenschaftlers, der geheimnisvolle Tierexperimente durchführte, eingenommen und mutiert in der Nacht zu einem brutalen Monster? Beecher versucht sich der Polizei und seiner Sprechstundenhilfe anzuvertrauen – zweifelt aber immer wieder daran, dass eine simple Tablette einen Mörder aus ihm machen kann. Erst als die Exhumierung eines der Todesopfer den Verdacht Beechers bestärkt, dass die Forschungen des verstorbenen Wissenschaftlers etwas mit der Mordserie zu tun hat, ahnt er die Wahrheit.

Ein fünfundfünfzig Jahre alter Schwarz-Weiß-Film, der fast nie gesendet wurde, und doch als "Vampirfilm-Meisterwerk" angepriesen wird – und das für nicht mal sieben Euro? Hört sich nach einem echten Schnäppchen nicht nur für Fans dieses Genres an.

Leider werden gerade diese Fans bitter enttäuscht. Mit Vampiren hat dieser Film nichts zu tun, reißerisch ist er schon gar nicht und ein echter Thriller sieht ebenfalls anders aus. Zudem sind knapp zweiundsiebzig Minuten auch nicht gerade viel, um eine psychologisch dichte Handlung zu erreichen. Ein Desaster also?

Nein, ganz im Gegenteil. Wer unvoreingenommen den Fernseher einschaltet, wird überrascht sein. Sehr scharfes Bild, tolle Musik, exzellente Darsteller und eine wirklich spannende Story – allerdings eher ein Drama und eine Tragödie, denn ein Krimi – und wirklich kein Vampirfilm.

Doch die innere Zerrissenheit des Arztes Paul Beecher, sein Schicksal und das der verschiedenen Opfer werden stringent erzählt, mit wundervoll stimmungsvoller Musik untermalt und in einem erstaunlich kontrastreichem Bild präsentiert. Als Extra gibt es die Originalkinofassung von 1957, die Originaltonspur in Deutsch und Englisch und eine restaurierte, etwas klarere neue deutsche Tonfassung ist ebenso dabei, wie einige alte Posteransichten.

Hier gibt es tatsächlich ein kleines Filmjuwel zu bestaunen. Ohne Blut, wenigen bis keinen Effekten – die Maske des Monsters ist zwar gelungen, eine echte Verwandlung sieht man jedoch nicht – das sehr früh zu erwartende Ende und die schlichte Erzählweise ergeben einen erstaunlich gelungenen Film, der sogar ein wenig Grusel verbreitet – und sei es auch nur ob des tragischen, unverschuldeten Schicksals des Täters.