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Nora verbringt den Sommer in einem kleinen Ort an der Ostsee und verdingt sich dort ihren Unterhalt als Drachenverkäuferin. Für gewöhnlich ist sie kein sehr kommunikativer Typ, doch mit der lustigen Truppe von Verkäufern freundet sie sich schnell an und genießt die ungezwungene Freundschaft zu den anderen Jugendlichen. Meistens driftet sie jedoch eher in ihre Tagträume ab, als tatsächlich zu leben. Als sich der junge Martin in ihre Träume schleicht, begreift Nora endlich, dass sie irgendwann selbst handeln und aktiv werden muss. Sie muss lernen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Nora ist ein herzlicher Charakter, der prinzipiell keine schlechten Eigenschaften aufzuweisen hat. Sie ist ein normaler Teenager, der zum ersten Mal im Leben selbst Entscheidungen treffen muss, ohne die Eltern um Rat fragen zu können. In ihrer kleinen Gruppe, die sie vor Ort kennengelernt hat, fühlt sie sich wohl und kommt zum ersten Mal aus ihrem Schneckenhaus heraus. Zu Martin verspürt sie eine gewisse Anziehungskraft, doch weiß sie nicht, ob es dem jungen Mann genauso geht. Wie soll sie reagieren? Was kann sie alles verlieren?
Aus der Feder der Schriftstellerin Patrycja Spychalski, die sich bereits mit dem Werk "Ich würde dich so gerne küssen" einen Namen in der Autorenwelt erschaffen hat, ist dies ein lesenswerter Roman, der eine leichte Sommerbrise einfängt und weitergibt. Mit knappen 256 Seiten ist es eine kurzweilige, dafür aber glaubhafte Lektüre, die für seichte Unterhaltung sorgt. Die Geschichte um Nora zieht den Leser nicht unbedingt in seinen Bann, dennoch macht es Freude, Noras Ausführungen zu folgen und ihre kleine Romanze am Strand der Ostsee mitzuerleben.
Mit erfrischenden und lebendigen Worten wird der Leser schon nach wenigen Seiten mit Noras Welt konfrontiert. Aus ihrer Sicht werden die Ereignisse beschrieben, die sie während ihres Sommerurlaubs erlebt. Dabei driftet die Protagonistin immer wieder in ihre Fantasie ab, die durch eine kursive Schreibweise von der realistischen Erzählung unterschieden wird. Durch kurze Kapitel ist ein schneller Lesegenuss garantiert. Mit einem Cover, das einen ersten richtigen Bezug zum Inhalt aufbaut, wird gleich die passende Atmosphäre erzeugt.
Fazit: "Fern wie Sommerwind" ist ein aufmunternder Jugendroman, der sich leicht und wohlig liest. Es fällt leicht, zu Nora einen Bezug aufzubauen. Ihre Handlungen und Emotionen stehen während der gesamten Geschichte im Vordergrund und bieten ein plausibles Gesamtwerk. Dabei ist die kleine Liebesgeschichte nicht kitschig erzählt, sondern fügt sich glaubhaft in ihre Selbstfindungsphase ein.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite verfügbar.