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Jede der vier reinrassigen Werwölfinnen, die sich nicht verwandeln können und gezüchtet wurden, um ihre Rasse zu retten, haben ihre ganz spezielle Geschichte zu erzählen.
Die von Cassandra ist wohl die ungewöhnlichste, immerhin trägt sie auch eine einzigartige Gabe: Sie ist eine echte Seherin, eine Prophetin, die die Zukunft vorhersehen kann, die einzige ihrer Art. Früher wurde sie daher gefangen gehalten, doch nun in den Turbulenzen der anstehenden Wiederkehr des Fürsten der Finsternis, ist ihr die Flucht gelungen.
Nun ist Cassandra auf der Flucht, denn jeder wäre gerne Herr der Seherin, um ihre Fähigkeiten zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Doch die weltfremde Cassandra ist zum Glück nicht auf sich allein gestellt, Caine, einst Wolfstöle, nun reinrassiger Werwolf, ist zu ihrem Beschützer geworden. Doch ihre Verbindung ist tiefer, als die eines Schützlings mit dem Bodyguard, beide fühlen die Anziehungskraft zueinander – doch Cassandra ist noch Jungfrau und Caine will ihr seine Begierde nicht aufdrängen …
Zudem sind da noch die schrecklichen Visionen, von denen Cassandra heimgesucht wird und die das mögliche Ende der Welt verkünden, nämlich dann, wenn der Herr der Finsternis wieder Fuß in dieser Welt fasst …
Mit "Gejagte der Nacht" geht Alexandras Ivys "Guardians of Eternity" schon in die neunte Runde.
Die Zugehörigkeit des Bandes ist unverkennbar, denn das Buch hat wieder ein typisches Cover zu bieten, eine Skyline (vermutlich Las Vegas), der Mond mit den Fledermäusen und einen blasses, aber schönes Frauengesicht. Warum die Reihe von dem Vampirimage nicht lassen kann, obwohl die letzten Bände eindeutig von den Werwölfen dominiert wurden und damit beweist, dass sie mehr als Vampire zu bieten hat, wird wohl unbeantwortet bleiben.
Auch "Gejagte der Nacht" steht ganz im Zeichen der Werwölfe. Dieses Mal steht endlich die Vierte der genmanipulierten Werwölfinnen nebst ihrem selbst ernannten Beschützer im Fokus. Cassandra ist vor allem wegen ihrer seherischen Fähigkeiten interessant und die Entwicklungen der letzten Bände haben dafür gesorgt, dass die Rückkehr des Herrn der Finsternis in greifbare Nähe rückt, eine Entwicklung, die den lieb gewonnenen Charakteren dieser Reihe so gar nicht passt.
Daraus ergibt sich eine Mischung aus permanenter Spannung, knisternder Erotik (Markenzeichen dieser Reihe), ein herrlicher Humor, der vor allem durch die heimliche Lieblingsfigur Levet hervorgerufen wird, aber auch dunkle Abgründe, denn der Weltuntergang ist so nahe wie nie. Verpackt in ein lesenswertes Ganzes, denn das große Ganze hatte reichlich Zeit sich zu entwickeln und steuert nun mit diesem Band auf ein spannungsgeladenes Finale zu.
Bleibt abzuwarten, wie lange es Alexandra Ivy noch gelingt, die Serie plausibel weiterzuführen, denn so langsam kommt sie an ihre Grenzen, auch wenn man sich sicherlich freuen würde, eine weitere dramatische Liebesstory mit fantastischem Kontext mitzuerleben.
Alles in allem ein gelungenes Buch, was der Serie mehr als gerecht wird und immer noch mit einigen Überraschungen aufwarten kann.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.