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Dan ist ein einfacher Typ, der mit seinem Freund Tober den ganzen Tag nichts Sinnvolles tut. Sein Discman versorgt ihn rund um die Uhr mit Musik seiner Lieblingsband und seine Lieblingsbeschäftigung ist es Nickerchen zu halten, lange Nickerchen. Wäre da nicht der Umstand, dass Dan zwei Besonderheiten besitzt, wäre er völlig uninteressant. Zum einen hat er starke Probleme mit seinem Gedächtnis. So hat er nur wenig Erinnerungen an die letzten Jahre und ist extrem vergesslich und - oh - er besitzt Superkräfte, denn er ist unverletzbar und nichts und niemand kann ihm etwas anhaben. Ideale Voraussetzungen, um als Privatdetektiv zu arbeiten.
Eine junge Frau meldet sich bei Dan, um ihn zu engagieren. Sie behauptet, dass sie seine Tochter sei und ihre drei Geschwister in den Fängen der Sekte Onelouie sind. Dan hat zwar keine große Lust auf einen neuen Fall und sein Pflichtbewusstsein als Vater geht gegen null, aber für ein paar Dollar übernimmt er auch diesen Auftrag und legt sich mit der Sekte an.
Unsympathisch, unkorrekt und meist ohne Elan kommt Dan in diesem ersten Band, der die Kapitel eins bis sechs beinhaltet, daher. Darin erfährt der Leser nur wenig über den Protagonisten, einen totalen Anti-Helden. Kein strahlendes Ego, sondern ein heruntergekommenes Trauerspiel wird da präsentiert und niemand weiß bisher, warum Dan seine Fähigkeit hat, die der Geschichte eine Menge Spannung nimmt. Er ist wie es der Titel bereits verrät unverletzbar. Hunderte von Schüssen zersieben seinen Körper, er wird zerquetscht, bleibt ewig unter Wasser und ist quietschlebendig wie eh und je. Die Story an sich kann hier wenig punkten. Dan kann nichts passieren und weil ihm alles um ihn herum gleichgültig ist, kann keine Wendung für Spannung sorgen. Seine vermeintliche Tochter taucht auf, er übernimmt den Fall und schlägt sich seinen Weg durch die Welt, bis er sein Ziel erreicht. Dabei bringt er jeden um, der nicht wegläuft. Netterweise gibt er jedem die Chance zu entkommen, da das deutlich weniger Stress für ihn bedeutet.
Interessant wird Dan erst durch seinen schwarzen Humor und seine beinahe apathische Handlungsweise. "Wir werden alle sterben, nicht wahr?" "Nein kleine. Ihr ... aber ich nicht".
David Lepham (Autor) und Rafael Ortiz (Zeichnungen) bieten eine kranke Geschichte, die völlig absurde Geschehnisse unterhaltsam verkauft. Sex, freche Sprüche und viel Gewalt enthält das von den beiden Machern geschnürte Paket in beträchtlicher Menge, allerdings sehr gut dargestellt. Meist werden die Szenen nur kurz angerissen und vieles der Fantasie des Lesers überlassen. Die einzelnen Panels sind dabei sauber angeordnet und überschneiden sich nicht, arbeiten mit vielen Farben und konzentrieren sich auf das Wesentliche ohne sich in (zu grausamen) Details zu verlieren.
Kurzum: Dan ist ein düsterer Comic mit einer Mischung aus Splatter, Sex und schwarzem Humor. Inhaltlich ist aber noch Luft nach oben.
Panini Comics bietet auf der Webseite eine Leseprobe an.