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Juan Garcia de Tabera, eine weitere Reinkarnation von Dorian Hunter drängt sich wieder in dessen Bewusstsein und fordert ihren Tribut. Denn Dorians Körper verkraftet diese Erfahrung nur schlecht. Total erschöpft liegt er im Krankenhaus - völlig hilflos. Während er sich unterbewusst sein früheres Leben wieder vor Augen führt und die Eregnisse um Esmeralda und Lucero ihren Lauf nehmen, wartet in der Gegenwart eine ganz andere Gefahr auf ihn, denn nicht immer heilt die Zeit alle Wunden.
Esmeraldas und Juan Garcias Geschichte, die mit "
Verrat" begann, wird nun mit "Vergeltung" weitergeführt und schließt die nahtlos fortgesetzte Erzählung auch (leider) zügig ab. Entgegen der sonst recht langen Spieldauer bei dieser Serie wird der zweite Teil der Doppelfolge nach nicht einmal fünfzig Minuten ziemlich abrupt beendet. Im Anschluss daran befindet sich ein kurzes Hörspiel, welches zwar in das Hunter-Universum gehört - wer erinnert sich noch an Bob Dinero? -, aber nicht unmittelbar mit Esmeralda zusammenhängt. Ein Blick ins Booklet erläutert dabei die Zusammenhänge. Eine nette Zugabe, aber die ausführliche Behandlung des Konflikts hätte mehr hergegeben.
Inhaltlich wird die Handlung konsequent vorangetrieben und bietet neben dem interessanten Rückblick in Dorians Leben auch einige schön inszenierte Actionszenen, wie beispielsweise den "Sturm auf den Alcázar" oder natürlich das finale Aufeinandertreffen mit Esmeralda. Ziemlich temporeich, aber letztendlich zu gehetzt wird Esmeralda abgearbeitet. Nachdem der Auftakt eine mystische und tiefe Storyline vorgab, geht dieser Folge zum Ende hin einfach die Luft aus. Nichtsdestotrotz ist die Umsetzung der charakterüberschreitenden Darstellung zwischen Juan und Dorian absolut genial gestaltet. Der andauernde Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist packend inszeniert und auch der fulminante Part von Marvin Cohen sorgt mit seinem Humor und seiner trockenen Weltsicht für viele, viele gute Stellen in diesem Hörspiel.
Im Gegensatz zur Handlung überzeugt die technische Realisierung über alle Maße. Knackiger Sound, tolle Effekte, gerade im Zusammenhang mit dem Verschwimmen der Realitäten und Zeiten, sowie tolle Sprecherleistungen sorgen für gute Laune. Thomas Schmuckert gelingt es ebenso wie Constantin von Jascheroff (Juan) ihren jeweiligen Protagonisten stark zu inszenieren. Auch wenn der heimliche Star dieser Folge Frank Gustavus ist, der Marvin Cohen genial spricht und damit die Folge dominiert.
Kurzum: Der Abschluss von Esmeralda ist inhaltlich schwächer als der Auftakt, aber durchweg genial umgesetzt mit einem düsteren Grundton und der gewohnten Portion Spannung und Humor.
Folgenreich bietet eine Hörprobe auf der Webseite an.