Der Jugendliche Victor ist in einer Hippie-Kommune mit Alkohol und freizügigem Drogenkonsum aufgewachsen. Was seine Mutter noch mehr oder weniger freiwillig für sich als Lebensstil erwählte, ist für ihn ein unbefriedigendes Gefängnis.

Victor muss mit ansehen, wie der Guru der Kommune, Inslar, seine Mutter verführt und in Abhängigkeit hält, damit sie die Ausgaben der Kommune mit ihrem Privatvermögen bezahlt. Zudem stört ihn die Perspektivlosigkeit und Tristesse, die die vom jahrelangen Drogenkonsum gezeichneten Erwachsenen verkörpern. In ihm wächst der Wunsch, die Kommune zu verlassen, wie es seine Jugendliebe Vicky vor einigen Jahren getan hat.

Als Vicky eines Tages in die Kommune zurückkehrt und das Leben der Jüngeren mit ihrem guten Aussehen ihren Erfahrungen aus der realen Welt durcheinander bringt, beschließt Victor mit ihr die Flucht aus der Kommune zu versuchen.

"Happiness Runs" ist ein tiefgründiger Film, der das Leben in einer Hippie-Kommune aus der Sicht von Jugendlichen schildert, die nie gefragt wurden, ob sie in einer Parallelgesellschaft mit freier Liebe und frei zugänglichen Drogen aller Art aufwachsen wollen. Während ihre Eltern sich dieses Leben freiwillig ausgesucht haben, haben sie bereits in jungen Jahren Kontakt zu psychoaktiven Substanzen und müssen zudem ständig um die Gunst ihrer Eltern werben, die ihrerseits zuerst an die eigene Bedürfnisbefriedigung denken und die Erziehung der Kinder eher sporadisch übernehmen.

Dass dazu dann noch ein Guru kommt, der die wohlhabende Mutter des Protagonisten mit Drogen und vorgespielten Gefühlen gefügig macht, lässt den Wunsch ihres Sohnes Victor, aus dieser Welt zu entkommen, nur wachsen.

Im Film entspannt sich zwischen den wenigen Akteuren ein intensives Beziehungsgeflecht mit vielfältigem Konfliktpotenzial. Teilweise ergeben sich diese Beziehungen nur aus Anspielungen oder erschließen sich erst beim zweiten Anschauen des Films. Hier wäre ein etwas klareres Drehbuch wünschenswert gewesen.

Der Film ist sicherlich keine leichte Kost, schafft es aber durch gutes Schauspiel und eine ungewöhnliche Erzählung zu überzeugen.