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 Die Insel der besonderen Kinder

Autoren: Ransom Riggs
Übersetzer: Silvia Kinkel
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Alle Kinder lieben Märchen, doch die Märchen, die der kleine Jacob von seinem Großvater erzählt bekommt, sind einfach die besten. Es sind Geschichten von Kindern mit besonderen Fähigkeiten, die auf einer einsamen Insel leben, wo sie vor bösen Monstern in Sicherheit sind und das tollste ist, dass Jacobs Großvater eins dieser Kinder ist.

Doch mit den Jahren haben die Geschichten von Großvater Abraham ihre Glaubwürdigkeit verloren und der 15-jährige Jacob muss einsehen, dass es wohl nur die paranoiden Fantastereien eines alten Mannes waren, die ihm seine Kindheit versüßt haben. Dann jedoch findet Jacob seinen Großvater tödlich verwundet in dem kleinen Wäldchen hinter dessen Haus und im Zwielicht des Unterholzes werden die Monster aus den Märchen seines Großvaters plötzlich lebendig ...

Um das Trauma des dramatischen Todes seines Großvaters besser verarbeiten zu können, macht sich Jacob zusammen mit seinem Vater auf die Suche nach der kleinen Insel, auf der das Heim für besondere Kinder stehen soll, indem sein Großvater auf seiner Flucht vor den Nazis als kleiner Junge untergekommen ist. Tatsächlich findet Jakob das Kinderheim doch es wurde von den Nazis zerbombt und sein Großvater soll angeblich der einzige Überlebende gewesen sein. Frustriert sucht Jakob die Ruinen auf - und muss zu seinem Erstaunen feststellen, dass weder die Kinder, noch die Monster Produkte der Fantasie seines Großvaters waren ...

"Die Insel der besonderen Kinder" stammt aus der Feder von Ransom Riggs und erzählt von Menschen mit fantastischen Gaben, die in einem einfachen Kinderheim eine Zuflucht vor Krieg und Verfolgung gefunden haben. Doch ist es nur ein Hirngespinst eines alten Mannes oder ist tatsächlich das berühmte Körnchen Wahrheit enthalten?

Sicherlich aus der Inhaltsangabe lässt sich diese Frage ganz einfach beantworten, doch Ransom Riggs lässt auf den ersten 160 Seiten nichts unversucht den Leser davon zu überzeugen es mit dem tragischen Schicksal eines jüdischen Flüchtlingsjungen zu tun zu haben, der seine traumatischen Erlebnisse mit Fantastereien zu verarbeiten versucht.

Das wirklich Besondere an dem Buch sind aber nicht die Kinder mit ihren Gaben, hierbei handelt es sich um relativ gewöhnliche Gaben wie Levitation, Unsichtbarkeit, kleine Feuerteufel und dergleichen mehr. Besonders sind die Bilder, die die Geschichte zum Leben erwecken. Der Zeit, in der die Handlung spielt - dem Zweiten Weltkrieg - entsprechend handelt es sich um alte schwarz-weiß Aufnahmen, die vom Autor laut eigenen Angaben in mühseliger Kleinstarbeit von ihren Besitzern auf Flohmärkten, in Antiquitätengeschäften und dergleichen mehr zusammengetragen wurde. Manche Bilder sind in ihrer Art recht unschuldig, aber es sind auch einige sehr skurrile Bilder dabei, die leicht aus einem Horrorkabinett stammen könnten. Dabei ist die Handlung des Buches sogar oft weniger gruselig, als der Eindruck den die Bilder vermitteln.

Leider muss eingestanden werden, dass diese Rezensentin fast ein wenig enttäuscht war, als sich nach mehr als 150 Seiten plötzlich doch die Mystik und die Fantasie in den Roman eingeschlichen haben. So wie der Autor die Story aufgezogen hat, hätte an diesem Punkt fast schon mehr die historische Handlung gereizt. Immer wurde diese Rezensentin durch eine existierende Zeitschleife mit etwas Vergangenheit getröstet, doch ab einem bestimmten Zeitpunkt konnte die fantastische Handlung, die durchaus ihre faszinierenden und spannenden Momente hat, nicht mehr zur Gänze fesseln. So ist das Buch am Ende zwar als interessant zu bezeichnen, aber die geschürten Erwartungen wurden nicht erfüllt und die Buchwirklichkeit konnte einfach nicht so überzeugen.

"Die Insel der besonderen Kinder" ist auf jeden Fall ein besonderes Buch. Allein die eingearbeiteten Fotografien sind einen Blick wert, aber die Märchen zu Anfang waren irgendwie überzeugender als es dann die fantastische Wirklichkeit des Buches war.

Eine Leseprobe sowie weiteres Zusatzmaterial ist auf der Verlagsseite zu finden.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 1. August 2013 | ISBN: 978-3426510575 | Originaltitel: Miss Peregrine's Home for Peculiar Children | Preis: 9,99 Euro | 416 Seiten | Sprache: Deutsch

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