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 Der Mann im Park

Autoren: Pontus Ljunghill
Übersetzer: Christel Hildebrandt
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Stockholm 1928. Auf einem längst verwaisten Werftgelände wird die Leiche der achtjährigen Ingrid Bengtsson gefunden, die mit einem Seil gewürgt und danach erschlagen worden ist. Ein Anblick, der selbst versierte Ermittler erschreckt und so setzt das Team um Kommissar John Stierna alles daran, den Mörder der Schülerin zu finden. Doch weder am unmittelbaren Tatort noch auf dem Weg dorthin hat der skrupellose Täter Spuren hinterlassen und auch der Zeuge, der einen Fremden bei der Werft gesehen hat, kann keine weiteren Angaben zu ihm machen. Eine Suche nimmt ihren Lauf, die Stierna an den Rand seiner Belastbarkeit bringt, dem Mörder aber die Möglichkeit gibt, kurz vor seiner Festnahme für immer zu verschwinden.

Fünfundzwanzig Jahre später beendet Kommissar John Stierna den aktiven Polizeidienst, ohne den Mörder gefasst zu haben. Eine unheilvolle Bilanz, die den einst so optimistischen Kommissar zu einem in sich gekehrten Mann werden ließ. Deshalb nimmt er die Bitte eines plötzlich auftauchenden Reporters gerne an, noch einmal von dem schwedischen Mädchen zu berichten, das seinem Mörder in einem Park begegnet ist. Doch was er zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen kann, ist, dass der Reporter mehr über den ungelösten Fall weiß, als er zunächst behauptet.

Mit "Der Mann im Park" hat der schwedische Kriminologe und Journalist Pontus Ljunghill ein Buch geschrieben, das durch seine spürbare Schwermut dem Leser nahe geht. Denn neben dem grausamen Mord an einem Kind, der Verzweiflung einer alleinstehenden Mutter und dem erfolglosen Kampf, einen Mörder zu finden, ist er auch noch hautnah dabei, wie ein aufstrebender Kommissar an einem aussichtslosen Fall zerbricht. Ein intensiver Roman, der mit viel Gefühl für seine Figuren und wenig Hoffnung auf Gerechtigkeit geschrieben ist und vor allem durch die sachliche Erzählweise viel Authentizität vermittelt.

Erzählt wird die Geschichte einer erfolglosen Mordermittlung in mehreren parallel zueinander verlaufenden Handlungssträngen, die in unterschiedlichen Zeitebenen angesiedelt sind. So wird der Leser Zeuge, wie ein Obdachloser die getötete Schülerin Ingrid Bengtsson findet, erlebt die akribisch geführten Ermittlungen der schwedischen Polizei hautnah mit und erhält tiefe Einblicke in die Ansichten eines Mörders. Geschehnisse, die aus verschiedenen Perspektiven heraus erzählt, das ganze Dilemma eines Falls offenbart, der wie viele andere auch, als ungelöst gezeichnet ist.

Fazit:
"Der Mann im Park" ist das Debüt des schwedischen Autors Pontus Ljunghill, das neben einem alten Kriminalfall, die Besessenheit des in ihm ermittelnden Kommissars thematisiert. Ein ruhiger und zeitgemäßer Kriminalroman, der weitab rasanter Mörderjagden durch seinen historischen Rahmen gut funktioniert und eine ganz besondere Leseempfehlung für Fans düsterer Schwedenkrimis ist.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Taschenbuch, | Erschienen: 12. August 2013 | ISBN: 978-3453268388 | Originaltitel: En Osynlig | Preis: 16,99 Euro | 560 Seiten | Sprache: Deutsch

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