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 Kelewan, Band 4: Zeit des Aufbruchs

Kelewan-Saga 4

Serie: Kelewan, Band 4
Autoren: Raymond E. Feist, Janny Wurts
Übersetzer: Susanne Gerold
Verlag: Goldmann Verlag

Cover
Gesamt +++++
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Mara, Herrscherin der Acoma, ist ganz vernarrt in ihren midkemischen Sklaven Kevin, der nur eines niemals werden wird, nämlich ein Sklave, wie sich das die strengen Tsurani vorstellen. Kevin ist offiziell ihr Haussklave, und da momentan offenbar die Götter auf das Haus der Acoma herablachen, wird allenfalls hinter zugezogenen vorhängen über die unbotmäßige Liaison gelästert. Nur Nacoya, Maras alte Amme und inzwischen erste Beraterin ihrer jungen Herrin, teilt dieser gerne unverblümt mit, dass sie gefälligst einen standesgemäßen Lord ehelichen soll.

Aber wir treffen die Liebenden und eine Ehrenwache Acoma-Soldaten erst mal in einem riesigen Stadion, in dem zu Ehren des Kaisers Spiele stattfinden sollen. Nie hätte der gastgebende Kriegsherr gedacht, dass auch der Kaiser diesen Spielen beiwohnen würde, und ganz nebenbei haben sich auch eine riesige Menge schwarzer Gestalten im Stadion versammelt, die von den Tsurani mit höchster Hochachtung, ja mit Angst betrachtet werden. Die Herren in den schwarzen Gewändern sind die Erhabenen, die Magier, die weit über dem Volk und seinem Gesetz stehen - sogar über dem Licht des Himmels, wie die Tsurani ihren Kaiser nennen, der übrigens keine politische Macht hat, zumindest bis zu diesem Buch.

In der Arena geschehen wilde Dinge. Midkemische Kriegsgefangene erlegen mit großer Präzision einen Harulth, das gefährlichste kelewanische Monster, aber als sie dann gegen andere Kriegsgefangene antreten sollen, streiken beide Parteien, tsuranische Aufseher, die mit Peitschen herbeieilen, werden kurzerhand erschlagen. Dann marschieren die Truppen des Kriegsherren ein und wollen die Kriegsgefangenen genauso kurzerhand aufhängen. Doch sie haben die Rechnung ohne Milamber gemacht, den einzigen midkemischen Magier, der zu den Erhabenen gehört. Milamber, unter dem Namen Pug auch als Hauptfigur des Midkemia-Zyklus bekannt, sorgt für seine Gerechtigkeit, räumt unter den tsuranischen Erhabenen wie unter den Soldaten des Kriegsherren auf und zerstört die Arena.

Nach diesem Knalleffekt ist die Ordnung im Kaiserreich Tsuranuanni ernsthaft gefährdet, ja, nicht mehr vorhanden. Mara muss mit neuen Entwicklungen umgehen und kann nicht mehr nur reagieren. Es liegt an ihr, die Geschichte des Kaiserreichs zu verändern, und genau daran macht sie sich auch.

Der zweite Teil des Originals "Servant of the Empire" ist naturgegeben noch um einen großen Teil dramatischer als der erste - warum Goldmann nicht die Gnade hatte, das Buch im Ganzen zu veröffentlichen, wird niemand sinnvoll begründen können, der Bücher mag. Aber nicht nur die Dramatik, und die große Gefühlslastigkeit - ist ja für Fantasy nicht unbedingt üblich - sind Stärken dieses Buches, sondern auch eine große Neigung zu poetischer Gerechtigkeit, die starken Charaktere und die unglaubliche Größe der Handlungen machen dieses Buch zu einem Teil des Meisterwerkes, das Kelewan-Saga heißt. Und die ist richtig gut, das schreibe ich nicht einfach so.

Es gäbe auch was zu meckern, immer wieder gerne über die Zweiteilung des Buches, auch gern über das hässliche Cover, das mal wieder, wie so oft, rein gar nichts mit dem Buch zu tun hat. Aber mal ehrlich, für die Rezension habe ich das Buch zum fünften Mal gelesen, kann doch nur gut sein.



Es gibt inzwischen Ausgaben, in denen der Gesamtband "Servant to the Empire" in einem Buch zusammengefasst ist, zum gleichen Preis - deswegen ist das Preis-Lestungsverhältnis eher niedrig bewertet.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juli 1998 | ISBN: 9783442247516 | Preis: 9,50 Euro | 478 Seiten | Sprache: Deutsch

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