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 Command and Control

Autoren: Eric Schlosser
Übersetzer: Sven Scheer, Rita Seuß
Verlag: C. H. Beck

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Mit dem Ende das Kalten Krieges ist die atomare Bedrohung durch Atomwaffen in den Hintergrund getreten. Die Gefahr, die von Kernkraftwerken ausgeht, ist aktuell im Fokus des Interesses. Doch noch immer verfügen die Atommächte dieser Welt über riesige Arsenale nuklearer Sprengköpfe. Eric Schlosser hat sich in seinem neuesten Roman "Command and Control" der Sicherheit in den Raketensilos der USA angenommen und zeigt auf, dass technisches und menschliches Versagen jederzeit eine Katastrophe heraufbeschwören könnten ...

Die Handlung des knapp 600-seitigen Romans basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich im September 1980 in Arkansas zugetragen hat. Im Silo einer Titan-II-Rakete lässt ein Arbeiter einen Schraubenschlüssel fallen. Ein Versehen, wie es schon oft vorgekommen ist, doch diesmal wird die Rakete dabei beschädigt. Der Schaden ist derart groß, dass nach und nach die Erkenntnis reift, dass die Rakete explodieren könnte ...

Parallel zu den Ereignissen im September 1980 erzählt Schlosser in Exkurs-Kapiteln die Geschichte des Kalten Krieges und der Strategie der Abschreckung sowie technische Details der Atomwaffen. Im Anhang findet sich eine Konstruktionszeichnung des Silos der Titan-II-Rakete, ein Literaturverzeichnis sowie ein Aufsatz zu den Quellen, die der Autor benutzt hat.

Eric Schlossers Roman "Command and Control" ist im Grunde kein klassischer Roman. Vielmehr ist er eine lange Reportage, die die Geschichten vieler Menschen zusammenfasst, die im September 1980 daran beteiligt waren, die Katastrophe in Arkansas zu verhindern. Der Autor bleibt sehr nah bei den Fakten und ergänzt sie durch historisches und technisches Hintergrundwissen.

Dennoch ist das Buch sehr spannend geschrieben, denn Schlosser versteht es gut, die Ereigniskette sukzessive zu entfalten. Aus einem kleinen Versehen, dem Fallenlassen eines Werkzeugs, entsteht eine Situation, die unzählige Menschenleben hätte kosten können. Die Message des Romans ist klar: Es gibt keine absolute Sicherheit! Fehler passieren immer und einen risikofreien Umgang mit nuklearer Technik kann es nicht geben.

Neben einer spannenden Lektüre in Romanform ist das Buch aber eben auch Ergebnis einer intensiven Recherche. Der Leser lernt sehr viel Geschichte und Technisches. Von der Funktionsweise der ersten Atombombe bis zur Musik der 1970er Jahre wird dem Leser ein breites Wissen mit auf dem Weg gegeben, um die Bedeutung der Ereignisse von 1980 in Arkansas zu verstehen.

Die Lektüre dieses Buches ist allen zu empfehlen. Es sensibilisiert für die Thematik Atomwaffen, es vermittelt viel Wissen und es ist einfach aufregend geschrieben!

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.

Andreas Schmidt



Hardcover | Erschienen: 18. September 2013 | ISBN: 978-3406655951 | Preis: 24,95 Euro | 598 Seiten | Sprache: Deutsch

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