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London, im 19. Jahrhundert: Nie hat es etwas Größeres gegeben, nie hat es ein Theater geschafft, die Menschen mehr in seinen Bann zu ziehen. Doch etwas Dunkles verbirgt sich hinter den Toren des Caligoriums, welches der menschliche Verstand kaum zu begreifen scheint.
Cyn liebt das Theater ihres Vaters, in dem sie aufgewachsen ist und seit vielen Jahren aktiv teilnimmt. Aber an diesem Abend ist alles anders und das spürt sie sofort. Als der Vorhang das letzte Mal schließt, ist es tatsächlich das letzte Mal für das Theater des Horace Pence, denn die Besucherzahlen sind so weit zurück gegangen, dass nun das Geld an allen Ecken und Kanten fehlt.
Und Schuld daran hat nur das Caligorium des mysteriösen Professors Umberto Caligore, der wie aus dem Nichts aufgetaucht ist und ein riesiges Spektakel fabriziert. Ganz London bezahlt überhöhte Preise, nur um sein Theater besuchen zu können. Doch was passiert wirklich hinter den Türen des Caligoriums?
Als Cyns Vater nach seinem letzten Auftritt Zerstreuung sucht, führt ihn sein Weg automatisch vor die Tore des Caligoriums und er kauft sich eine Eintrittskarte, um mitzuerleben, weshalb sein eigenes Theater nun bankrott gegangen ist. Als Horace viel später nach Hause kommt ist er vollkommen verändert. Cyn ahnt sofort, woran es liegen könnte und macht sich selbst auf die Suche nach dem Geheimnis des Theaters. Was wird sie entdecken und kann sie ihren Vater noch retten?
Spiel der Schatten ist eine Geschichte über Vertrauen und Freundschaft. Und sie zeigt, dass es sich lohnt, zu leben und es auch zu genießen.
Mit Cyn ist dem Autor Michael Peinkofer ein sympathischer und liebenswerter Charakter gelungen, der den Leser glaubhaft von seinem Mut und seinen Werten überzeugt. Während ihrer Suche nach dem Geheimnis des Caligoriums trifft Cyn auf Milo, der als Schatten das Leben gänzlich vergessen hat. Cyn zeigt ihm, wie wertvoll es ist, alles selbst zu erleben und Erfahrungen zu sammeln. Wie wichtig es ist, Freundschaften zu schließen und Menschen zu vertrauen.
Außerdem hat der Schriftsteller die Atmosphäre des Caligoriums wunderbar bildlich und lebendig umgesetzt. Der Leser wird praktisch in das Treiben des mysteriösen Theaters hineingezogen und kann die Ereignisse vor Ort hautnah miterleben.
Die Handlung ist logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Sie startet mit dem Prolog im Jahr 1587 und wird dann 300 Jahre in die Zukunft katapultiert. Die Aufregung um das Theater steht dabei im Mittelpunkt der Erzählung. Sehr positiv ist anzumerken, dass der Autor auf Begriffe aus dem alten, englischen Jargon und auf spezielle Bezeichnungen zurückgreift, die in einem angehängten Glossar am Ende des Buches erklärt werden. Dadurch wirkt die Handlung viel authentischer, der Leser hat das Gefühl, tatsächlich im London des 19. Jahrhunderts zu stecken.
Die Geschichte ist stimmig erzählt und bietet eine Menge Raum für eigene Spekulationen. Außerdem ist die Erzählung nachvollziehbar beschrieben, die Dramatik und Dynamik des Romans greifbar. Cyn, ihr Vater Horace und Milo geben dem Inhalt die nötige Tiefe und lassen die Beschreibungen lebendig werden. Die Kulisse um das große Theater "Caligorium" und den mysteriösen Professor Caligore ist jederzeit präsent.
Alles zusammen ergibt ein fesselndes und atemberaubendes Leseabenteuer, das überzeugt und an die Seiten bannt.
Eine Leseprobe ist auf der
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